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Keine Steuern vom McDonald´s-Konzern. Jeder kleine Mitarbeiter hat diese freilich brav zu zahlen.

9. Dezember 2016 / 15:04 Uhr

Aus Steuergründen flüchtet McDonald´s vor der EU nach Großbritannien

So geht´s natürlich auch. Nachdem die EU Steuerermittlungen gegen Konzerne eingeleitet hatte, wird McDonald´s seine internationale Zentrale von Luxemburg nach London verlegen. Am Donnerstag teilte die US-Fast-Food-Kette mit, dass in Großbritannien eine neue Holding gegründet werde, die für die meisten Lizenzen von Geschäften außerhalb der USA zuständig sei. Mit dieser Umstrukturierung sollen Kosten gespart werden.

McDonald´s musste keine Lizenzgebühren zahlen

Im Zentrum der Ermittlungen der EU-Kommission gegen McDonald´s stehen zwei Vereinbarungen des Konzerns mit den Finanzbehörden in Luxemburg. In diesen ist festgelegt, dass McDonald´s seit 2009 in Luxemburg keine Steuern auf Lizenzgebühren, die man von Franchise-Filialen in Europa und Russland erhielt, zahlen musste. Luxemburg begründete die Befreiung von den Abgaben damit, dass McDonald´s auch in den USA kaum Steuern auf diese Einkünfte abführt, was derzeit durch ein Abkommen punkto Doppelbesteuerung gedeckt ist.

Steuerparadies Luxemburg fällt

Doch diese Vereinbarungen zwischen McDonald´s und Luxemburg möchte die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager unter dem Blickwinkel illegaler staatlicher Hilfen nun näher unter die Lupe nehmen, wodurch McDonald´s hohe Steuernachzahlungen drohen könnten. Auch andere Großunternehmen, wie etwa Starbucks, Fiat Chrysler, Apple und Amazon sind wegen ihrer Steuermoral im Visier der EU.

Enge Verbundenheit und Steuerbefreiung

Selbst begründet McDonald´s die Verlegung seiner internationalen Zentrale durch seine enge Verbundenheit mit den Briten, die sich angesichts des Brexit wirtschaftlich in schwierigen Zeiten befinden würden. Auch werde man in Großbritannien 5.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Allerdings müssen internationale Unternehmen mit Steuersitz in Großbritannien in diesem Staat nahezu keine Steuern zahlen, was McDonald´s mit Sicherheit dazu bewogen hat, dieses Land, welches die EU verlassen wird, zu wählen, zumal man sich dann nicht mehr an EU-Steuergesetze halten muss. Dass andere Großkonzerne nachfolgen werden, ist mehr als wahrscheinlich und zeigt, dass Konzerne auf staatliche Autoritäten pfeifen, wenn es darum geht, ihre Gewinne zu maximieren.

Dass allerdings jedem Normalbürger das Finanzamt im Nacken sitzt, ist eine andere Geschichte…

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