ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat eine Erhöhung der GIS-Gebühr um 7,7 Prozent gefordert und gleichzeitig – wieder einmal – einen Sparkurs am Küniglberg angekündigt. Die fürstliche Jahresgage von kolportierten mehr als 400.000 Euro für Wrabetz wird vom Sparprogramm wohl nicht betroffen sein. Denn bei der bisher letzten Erhöhung der GIS-Gebühr im Jahr 2011 um sieben Prozent erhielt der ORF-Chef eine Gehaltssteigerung von sage und schreibe zehn Prozent seines Grundgehalts, wie der Standard berichtete. Dazu kam im Jahr 2012 noch ein "Bonus" für das Vorjahr – satte 43.000 Euro.
Traumgagen der ORF-Direktoren
Von solchen Belohnungen können andere Manager, geschweige denn brave Arbeiter, nur träumen. Sogar die Direktoren-Kollegen von Wrabetz in Deutschlands öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sehen laut einem Bericht der Tageszeitung Österreich aus dem Jahr 2010 im Vergleich arm aus. Während es in Deutschland usus ist, dass die Gehälter der Fernsehdirektoren von öffentlich-rechtlichen Sendern offengelegt werden müssen, wird hierzulande noch immer ein Geheimnis um die Traumgagen der ORF-Direktoren gemacht.
"Billig-niveauloses Programm-Potpourri"
Als der ORF 2011 die GIS-Gebühr erhöhte und die Gehaltssteigerung für Wrabetz bekannt wurde, gab es scharfe Kritik in den Zeitungen. Unter anderem war in einem Leserbeitrag in der Gratiszeitung meinbezirk.at zu lesen:
Ein niederösterreichischer Fernsehempfänger zahlt somit ab Juni 2012 statt 22,71 24,08 Euro monatlich (weil dort gleichzeitig auch noch die Landesabgaben erhöht wurden), und das, obwohl nahezu 2/3 der Fernsehkonsumenten an dem billig-niveaulosen Programm-Potpourri aus Millionenshow, Dancing Stars, Conchita-Extrawürsten, rot-schwarz eingefärbter Nachrichtenberichterstattung und an auch andersweitig empfangbaren CSI-Champions League-Übertragungen gar kein Interesse zeigt.
Rot-schwarze Clique an Medienversagern
In der Gratiszeitung wurde beanstandet, dass sich der ORF im September 2011 auf einer Untergangsmarke von 34 Prozent Marktanteil befand, dass die rot-schwarze Clique an Medienversagern und Abskassierern aber trotzdem Bossa Nova auf dem Küniglberg tanze.
Zuletzt bekam ORF-Generaldirektor Wrabetz eine fette Gehaltserhöhung, als die GIS-Gebühr hinaufschnellte. Wie wird es diesmal sein? 2017 will Wrabetz diese Gebühr um 7,7 Prozent erhöhen. Man darf gespannt sein, wie viel er dann sich selbst und seinen Fürsten an Zusatzeinkommen gönnt.
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