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Der boomende Inselstaat setzt auf Leistung und Bildung statt auf Analphabeten und sozialistische Ideologie.

12. Dezember 2016 / 15:00 Uhr

Österreichs sozialistische Nivellierungspolitik wäre in Singapur undenkbar

Während Österreich im internationalen Bildungsranking immer weiter abrutscht, liegen die Schüler des asiatischen Inselstaates Singapur bei der zuletzt durchgeführten PISA-Studie in allen drei Kategorien Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften an erster Stelle.

Österreichische Nivellierung versus asiatisches Leistungsprinzip

Warum dies so ist bzw. zwangsläufig so sein muss, lässt sich selbst durch einen nur oberflächlichen Vergleich der beiden Bildungssysteme leicht erklären. Auf den Punkt gebracht: Während man sich in Österreich am Leistungsunvermögen der Schwächsten orientiert, zählt in Singapur das Mehr-Leistungsprinzip. Investiert wird nicht in teure Zusatzlehrer und Schulversuche, sondern in modernste Ausstattung und leistungsfördernde Unterrichtsmethoden.

Positivauslese von klein auf

Ein in Singapur lebender Auslandsösterreicher skizzierte in einem Gastbeitrag bei Andreas-Unterberger.at das dortige Schulsystem. Er schreibt von einer ständigen Auslese hinsichtlich der Leistung sowie einer offen ausgesprochenen und erwünschten Elitenbildung.  Die schulische Laufbahn beginne im Alter von 4 Jahren in der Form von zwei Jahren Kindergarten (K1 und K2 genannt). Auch Lesekurse bereits für 2-3 jährige soll es geben. Dies mündet dann in 6 Stufen Primary School (in etwa Volksschule) und weitere 6 Jahren Secondary School (vergleichbar mit Gymnasien).

Unter den Schulen soll es ein hart umkämpftes Ranking geben. Eine Zulassung zu den begehrten Instituten sei streng geregelt. Das beginne bereits mit der Aufnahme in eine der Volksschulen: Die Kandidaten werden mittels ausgeklügelter und umfassender Prioritätenlisten ausgewählt. Dabei kommen Kriterien wie Religionszugehörigkeit (bei den vielen konfessionellen Schulen) und Distanz des Wohnorts zur Schule (weniger als 300 Meter ist bevorzugt) zur Anwendung. Gezielte Wohnungskäufe rund um begehrte Schulen seien weitverbreitet und das Preisniveau ist dort dementsprechend hoch.

Jedes Jahr werden die Schulklassen neu zusammengewürfelt, basierend auf Leistungsbändern, das heißt jeweils die besten 20 Prozent eines Jahrganges werden im darauffolgenden Schuljahr in einer Art „Eliteklasse“ zusammengefasst. Es ist wie beim Fußball, wo man in verschiedene Divisionen auf- oder absteigen kann.

In den einzelnen Jahren werden dabei die Fächer unterschiedlich gewichtet. In manchen Jahren ist vielleicht die Note in Englisch entscheidend, meistens jedoch jene in Mathematik. Geht die Volksschulzeit dann dem Ende zu, nahen die gefürchteten PSLEs (Primary School Leaving Exams), welche in zahlreichen Fällen den Jahresurlaub zumindest eines Elternteils für die Vorbereitung aufbrauchen, da ein entsprechendes Abschneiden bei dieser Prüfung die Aufnahme in eine gute Secondary School voraussetzt. Wer gute oder auch nur durchschnittliche Noten haben will, muss weit mehr als den bloßen Unterrichtsstoff beherrschen.

Der Erfolg in der Secondary School wiederum entscheide schlussendlich, welches Studium danach in Angriff genommen werden könne – oder eben nicht. Die Notenhürden werden jedes Jahr je nach Bedarf für die verschiedenen Studienrichtungen und Universitäten festgelegt.

Ministerin Hammerschmid: „Man darf sich keine falschen Hoffnungen machen“

In einem Presse-Interview sieht Ministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) das Heilmittel für die heimische Bildungsmisere in der Schulautonomie und der Ganztagsschule. Darüber, was in der Bildungspolitik ihrer Vorgängerinnen denn bisher schiefgelaufen ist – über ein Fünftel der Schüler kann nicht ordentlich lesen und rechnen -, will sie sich keine Gedanken machen. Den „großen Sprung“ bei den Schülerleistungen erwarte sie erst in 10 bis 15 Jahren. Ein Zeitraum also, wo sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr Ministerin sein wird.

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