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Die Verleugnung unseres Weihnachtsgebäcks sorgte für gehörige Blamage, etwa in der “Berliner Zeitung”.

16. Dezember 2016 / 10:17 Uhr

Aus Rücksicht auf Moslems: Österreichs Botschaft in Berlin macht Weihnachtsgebäck zu “winterlichen Köstlichkeiten”

Man sollte glauben, unsere Vertretungsbehörden im Ausland sind dazu da, die Interessen Österreichs zu vertreten. Eigenartige Vorstellungen von seiner Aufgabe dürfte unser Botschafter in Berlin, Nikolaus Marschik, haben.

Islamist präsentiert Buch in Botschaft

Für Donnerstag ludt Botschafter Marschik illustre Gäste zu einem vorweihnachtlichen Empfang. Und weil es anscheinend im vitalen Interesse Österreichs ist, durfte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sein neues Buch vorstellen. Der sinnige Titel: „Was machen Muslime an Weihnachten?“

Erstaunlich, wofür alles von unseren Vertretungsbehörden unser Geld verwendet wird. Doch noch erstaunlicher ist es, wie kunstvoll es in der zugehörigen Einladung vermieden wurde, Weihnachtsgebäck beim Namen zu nennen. Geladen wurde nämlich zu „winterlichen Köstlichkeiten“.

Weihnachtsgebäck "Beleidigung für Islam"

Aufgefallen war das kreative Wortspiel Gunnar Schupelius, einem Journalisten der Berliner Zeitung, Prompt fragte er bei der Botschaft nach, was es denn mit den ominösen „winterlichen Köstlichkeiten“ auf sich habe. Als Antwort erhielt er die Erklärung, dass diese Bezeichnung „aus Rücksichtnahme auf den Islam“ gewählt worden wäre. Das sei doch nur fair gegenüber den Muslimen, meinte die Dame am Telefon.

Nach einer kurzen internen Rücksprache wurde dem Journalisten dann eine andere Begründung nachgereicht. Er wurde darüber aufgeklärt, dass neben Lebkuchen und Kipferln auch Bier und Wein gereicht werde. Weil man aber Bier und Wein auch außerhalb der Weihnachtszeit trinke, könne man diese nicht als weihnachtliche, sondern nur als winterliche Köstlichkeiten bezeichnen. Aha, Bier und Wein sind also winterliche Getränke.

Blamage für Österreich

Was darauf folgte, war eine vernichtende Kolumne in der Berliner Zeitung. Unter anderem schrieb Schubelius: "Das verstehe wer will: Es ist Adventszeit, wir sind auf dem Gebiet der Republik Österreich, man lädt zum Gespräch über Weihnachten Christen und Muslime ein und bietet deshalb Weihnachtsgebäck an, das aber nicht so heißen darf" (hier der gesamte Artikel).

Nein, das versteht wohl niemand. Eine öffentliche Blamage für Österreich sondergleichen, angerichtet von unserer diplomatischen Vertretung in Deutschland.

Botschafter versucht sich herauszureden

Derart ertappt, bezeichnete Botschafter Marschik (früher Kabinettschef der ehemaligen ÖVP-Außenministerin Ursula Plassnik) die verbale Verleugnung unseres Weihnachtsgebäcks auf Nachfrage des Journalisten als „schwachsinnigen Fehler“. Er habe mit den Betroffenen geredet und werde dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr vorkomme. Schwer zu glauben, dass der Chef nicht weiss, welche Einladungen sein Haus verlassen.

Eine Frage bleibt allerdings offen: Weshalb wird für derart schwachsinnige Empfänge überhaupt unser Steuergeld verprasst ?

 

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