Ein Redakteur des staatlichen Radios meint, die Vereinbarung einer Oppositionspartei mit einer ausländischen politischen Bewegung könne etwas für den Verfassungsschutz sein. In welchem Land ist so etwas vorstellbar? Türkei vielleicht, mag man angesichts der dortigen aktuellen Zustände mutmaßen. Nein, es ist – richtig geraten! – Österreich und der ORF-Radiojournalist heißt Stefan Kappacher
@hoppenina Nachdem es formell ja nur was zwischen zwei Parteien ist… eher was vong Verfassungsschutz her @Claus_Pandi
— Stefan Kappacher (@KappacherS) 19. Dezember 2016
Ein leitender Redakteur der auflagenstärksten Zeitung des Landes erkundigt sich beim Pressesprecher des Verteidigungsministers öffentlich über Aktivitäten des militärischen Auslandsgeheimdienstes, wenn eine Delegation einer Oppositionspartei ins Ausland reist. Sie denken an Militärdiktaturen wie Ägypten oder Myanmar? Nein, wieder richtig geraten – Österreich! Der aufmerksame Herr heißt Claus Pándi und bezieht sein Gehalt von der Kronen Zeitung.
Wie aufmerksam ist eigentlich das Verteidigungsministerium (HNA), @raphstar ? pic.twitter.com/ksIzY6zsen
— Claus Pándi (@Claus_Pandi) 18. Dezember 2016
@raphstar Eben. Und?
— Claus Pándi (@Claus_Pandi) 18. Dezember 2016
Und wenn der EU-Korrespondent einer regierungstreuen, links„liberalen“ Zeitung die Führung der stärksten Oppositionspartei völlig unumwunden zum „Fall für den Verfassungsschutz“ erklärt, dann spielt sich das natürlich auch nicht in Laos oder in der Mongolei ab, sondern ebenfalls in Österreich. Thomas Mayer vom Standard ist hier gemeint.
mit dem Vertrag mit Putin-Partei ist FPÖ-Führung mit @HCStracheFP und @norbertghofer wohl ein Fall für den Verfassungsschutz #spionage
— Thomas Mayer (@TomMayerEuropa) 18. Dezember 2016
Selbstredend sind dies alles Meinungsäußerungen zum eben geschlossenen Vertrag zwischen der FPÖ und der russischen Regierungspartei „Einiges Russland“. Und genauso selbstredend behaupten genau diese Journalisten immer wieder die angebliche Verfolgung der Opposition sowie kritischer Journalisten – nein, nicht in Österreich, in Russland!
Lesen Sie hier: Strache-Putin-Vertrag: Wichtig für ein freies Europa
Lesen Sie hier: FPÖ-Besuch in Moskau: "Krone" blamiert sich bis auf die Knochen
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