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Wie sich die Zeiten ändern: 2012 stand Kardinal Schönborn noch mitleidig vor den Flüchtlingen, die die Votivkirche besetzten. Im ORF gestand er nun ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik ein.

24. Dezember 2016 / 17:22 Uhr

Kardinal Schönborn zu Flüchtlingen: “Bin mit meinen Aussagen vorsichtiger geworden”

Kardinal Christoph Schönborn hat einen Tag vor Weihnachten in der ZIB 2 ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik eingestanden. Er sei mit seinen Aussagen schon viel vorsichtiger geworden, sagte er Freitagabend, als er gemeinsam mit dem evangelischen Bischof Michael Bünker zu Gast im ORF war. Jahre, nachdem die Freiheitlichen vor den Auswirkungen der zügellosen und unkontrollierten Einwanderung gewarnt haben, kommt nun schön langsam ein Einsehen der "Willkommenskultur"-Befürworter.

Terroranschläge, Vergewaltigungen und Morde

Sicher: Nach den jüngsten Ereignissen in Berlin und den vielen Terroranschlägen in Paris, Nizza und Brüssel wird es immer schwieriger, Angela Merkels "Wir schaffen das!"-Politik zu unterstützen. Im Dezember 2012 stand der katholische Oberhirte Schönborn noch mitleidig vor den Besetzern der Votivkirche – es waren fast ausschließlich junge Männer, die sich in der Kirche verschanzten und damit ihr Asylrecht durchboxen wollten.

Seither ist einiges geschehen. Nicht nur die Terroranschläge machen die Bürger zornig, auch die vielen, fast täglichen Vergewaltigungen. Erst vor wenigen Tagen wieder hat ein noch bisher unbekannter Mann eine 63-jährige Frau brutal in einem Stiegenhaus im 20. Wiener Gemeindebezirk vergewaltigt. Die Angst geht um.

Syrer warnte Europa vor IS-Sympathisanten unter Flüchtlingen

Im April dieses Jahres gab der 25-jährige Syrer Spero Haddad dem n-tv-Reporter Dirk Emmerich ein erschreckendes Interview. Er warnte Europa eindringlich davor, die Gefahr nicht zu unterschätzen, weil die meisten Flüchtlinge, die mit ihm nach Österreich kamen, sich ganz offen zu Al Nusra und dem IS bekennen. Viele, die da kommen, hätten nur ein Ziel: Europa zu zerstören.

Als Spero herausfand, wer sich da alles unter den Asylwerbern befand, bekam er Angst, und er getraute sich nicht mehr, sich als Christ zu bekennen. Also entschloss er sich, zurück zu gehen in seine Heimat, wo er sich heute – wie er n-tv sagte – sicherer fühlt als in Europa.

7.000 Gefährder allein in Deutschland

Spätestens nach dem Berlin-Terror wissen wir, dass sich nach Schätzungen von Geheimdiensten mindestens 7.000 so genannte Gefährder allein in Deutschland aufhalten. Und wir wissen, dass sie tickende Zeitbomben sind. Diese Tatsache ist auch Kardinal Christoph Schönborn bekannt, weshalb er in der ZIB 2 plötzlich ganz anders redete als noch zu Beginn der Flüchtlingskrise:

Er habe auch selbst erfahren müssen, dass die anfängliche Hilfsbereitschaft angesichts der großen Zahl der Flüchtlinge dann über seine Möglichkeiten hinaus gegangen sei. Anfangs habe auch er, ebenso wie viele Experten, mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel gesagt, wir schaffen das. Dann habe er aber gemerkt, dass das Problem eine andere Dimension bekommen habe und europäische Lösungen nötig seien. Man müsse zuerst auf Hilfe vor Ort schauen, damit die Flüchtlinge wieder in ihrer Heimat leben können.

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