Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Szenen wie diese sollen laut Nationalratspräsidentin Bures “mehr Bewusstsein für demokratische Prozesse schaffen”.

28. Dezember 2016 / 18:00 Uhr

Bures lässt 168.000 Euro Steuergeld für bizarre Kunstperformance im Parlament springen

Den rund 15.000 Besuchern des diesjährigen Tages der offenen Tür im Parlament wurde diesmal ein besonderer künstlerischer „Leckerbissen“ geboten. „Im Herzen der Demokratie“ nannte sich die Inszenierung der Künstlergruppe „wenn es soweit ist“. Das von den wenig bekannten Künstlern Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf angeführte Ensemble verursachte nicht nur Stirnrunzeln beim Publikum (unzensuriert.at hat bereits berichtet), sondern auch enorme Kosten: 168.000 Euro bezahlte das Parlament, wie Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) bekanntgeben musste.

Mehrwert: Bewusstsein für demokratische Prozesse schaffen

FPÖ-Abgeordneter Wendelin Mölzer stieß das Projekt sauer auf. In einer parlamentarischen Anfrage wollte er daher wissen, welchen Mehrwert die Entscheidung für das Hohe Haus, „Künstler“ am Tag der offenen Tür einzubauen, gehabt habe. Bures‘ sah diesen in ihrer wortreichen Antwort unter anderem dadurch gegeben:

Mit einem Kunstprojekt sollten die Besucherinnen – zusätzlich zur üblichen Möglichkeit der Präsentation der Klubs – angeregt werden, sich in den verschiedenen Räumlichkeiten des Parlaments mit Demokratie und Parlamentarismus intensiver auseinander zu setzen. Kunst ist ein geeignetes Mittel, um mehr Bewusstsein für demokratische Prozesse zu schaffen.

Gekostet hat das laut Bures „€ 84.000 pro Tag“. Nachdem das Parlament Interessierten diesmal zwei Tage lang offenstand, also in Summe 168.000 Euro. Daraus bezahlt wurden Schriftsteller namens Juli Zeh, Clemens J. Setz, Paulus Hochgatterer, Milena Michiko Flasar, Franz Schuh, Angelika Reitzer und Martin Pollack. Sie erhielten dafür, dass ihre Texte vorgelesen wurden, zwischen 500 und 1000 Euro. Die weitaus bekanntere Autorin Christine Nöstlinger verzichtete auf die für ihre Verhältnisse wohl eher geringe Gage und stellte dem Parlament ihren Text – ihre Rede zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen – unentgeltlich zur Verfügung.

1.200 Euro für fanatische VdB-Unterstützerin Stemberger

Bezahlt wurden zudem Schauspielerinnen, unter ihnen die unlängst zu sehr zweifelhaftem Ruhm gelangte Katharina Stemberger. In einer Veranstaltung für den damaligen Bundespräsidentschaftskandidaten Van der Bellen hatte sie zu grenzenloser Kreativität bei der Unterstützung des Grünen aufgerufen – mit folgender kleiner Einschränkung: „Nur nicht kriminell werden – also nicht sehr“.

Wohl auch aus diesem Grund interessierte sich Mölzer speziell für Stembergers Gage, die Bures mit 1.200 Euro bezifferte. Für Geld aktiv wurden auch diverse Tanz- und Musikgruppen. Wobei manche Musiker mehr auf dem Boden herumlagen, als sie ihre Instrumente erklingen ließen, wie dieser aktuelle Bericht von FPÖ-TV zeigt.

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