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Gernot Blümel fordert die Sonntagsöffnung und wird dafür sogar aus seinen eigenen Reihen kritisiert.

31. Dezember 2016 / 13:47 Uhr

ÖVP nimmt eigenen Wien-Obmann unter Beschuss: Blümel blamiert sich mit Sonntagsöffnung

Peinlich für den von manchen eigenen Parteikollegen als Selbstdarsteller wahrgenommenen Wiener ÖVP-Landesobmann Gernot Blümel. Im Standard forderte er die völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten. Also auch am Sonntag sollen die Geschäfte offen haben und das so lange sie wollen. Dass sich Blümel, der als „vehementer Verfechter der Sonntagsöffnung“ beschrieben wird, damit bei der roten Gewerkschaftsfraktion keine Freude macht, war klar zu erwarten. Allerdings wird er auch noch vom schwarzen Flügel, der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG), heftig kritisiert. Gleich zwei Presseaussendungen verdeutlichten die klare Ablehnung des Arbeitnehmerflügels gegen den ÖVP-Obmann.

Utopische Forderungen

Der Bundesgeschäftsführer der FCG in der Gewerkschaft der Privatangestellten, Günther Trausznitz, wirft Blümel utopische Forderungen vor. „Herr Blümel, Sie als Vertreter einer Partei, die sich auf christliche Werte und die Katholische Soziallehre beruft, sollten alles dazu beitragen, die Sonn- und Feiertage als Tage für die Familie, Freunde und Ruhe zu erhalten und sie nicht der Wirtschaft und dem Konsum zu opfern",  wird der Wiener ÖVP-Chef frontal attackiert.

Blümel stellt sich gegen die Interessen der Wähler der Volkspartei

„Blümel ist sich offenbar nicht im Klaren, dass er damit auch gegen die Interessen zahlreicher Wähler der Volkspartei agiert“, heißt es wiederum von FCG-Landesgeschäftsführer Fritz Pöltl, der weiter ausführt: „Blümel ignoriert dabei freilich völlig die Bedürfnisse der 125.000 Beschäftigten im Handel sowie der zahlreichen Klein- und Mittelbetriebe, bei denen die Unternehmer selbst im Geschäft stehen müssen.“

„Blümel ist überzeugt, dass er für seine Pläne viele Anhänger findet, auch wenn die Euphorie des Handels für eine generelle Siebentagewoche bisher selbst unter großen Ketten wie Rewe, Spar und Lutz mehr als überschaubar blieb“, heißt es wörtlich im Standard. Dieser Überzeugung hat sich selbst aus der eigenen Partei bisher niemand angeschossen.

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