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Auch die Mainstream-Medien bemühen sich, “Fake News” aufzudecken – allerdings mit höchst unseriösen Quellen.

30. Dezember 2016 / 16:45 Uhr

Fake News Wochenschau: Unseriöse Quellen im Kampf gegen angebliche Falschmeldungen

Vor einer Woche hat unzensuriert.at mit der Fake News Wochenschau ein Projekt gestartet, das zur richtigen Zeit kommt. Denn gerade in den letzten Tagen treibt die Medienberichterstattung über die von vielen Journalisten herbeigesehnte Kriminalisierung kritischer Konkurrenz neue Blüten. Eine davon macht den Anfang unserer dieswöchigen Übersicht.

Der Standard: „Fake-News: FPÖ laut Hoaxmap unter Top-Verbreitern von Gerüchten“, online seit 29. Dezember 2016

„Laut den Betreibern der Hoaxmap gehört die FPÖ im deutschsprachigen Raum zu den Top-Ten-Verbreitern von Gerüchten“, schreibt Fabian Schmid unter seinem Kürzel „fsc“ im Standard ganz ähnlich dem, was auch in zahlreichen anderen österreichischen Medien (zB Kleine Zeitung) nachzulesen ist. Quelle all dieser Berichte ist ein Vortrag zweier Aktivisten der Initiative „Hoaxmap“, gehalten bei der Tagung des „Chaos Computer Club“ in Hamburg. Deren Behauptungen werden in den Medienberichten nicht hinterfragt oder gar nachrecherchiert.

Und im Beitrag erfährt man dann, wie die „Gerüchte“ aussehen, die von der FPÖ angeblich verbreitet werden. Dabei handelt es sich nämlich nicht einmal um Behauptungen, sondern beispielsweise um ganz offizielle parlamentarische Anfragen, die Licht ins Dunkel bringen sollen und eben verhindern sollen, dass Lügen verbreitet werden:

In Österreich fragte die FPÖ, "um Gerüchte ausräumen zu können", ob Asylwerber "von der Telekom Austria Mobiltelefone kostenlos zur Verfügung gestellt bekamen". Dies hätten der FPÖ "Medienvertreter und Brancheninsider" berichtet. Außerdem fragte die FPÖ nach einer Welle an Gerüchten im Netz, ob Flüchtlingshelfer am Westbahnhof "bezahlte Promotoren" gewesen sind.

Irgendwie kurios sind die Anschuldigungen schon, da Der Standard offensichtlich sogar selbst „Fake News“ verbreiten muss, wenn es gilt, die Partei der Freiheitsliebenden als Verbreiter von Lügen hinzustellen.

Wer es vorzieht, wahrheitsgetreu und seriös informiert zu werden, konnte auf unzensuriert.at bereits am 12.09.2015 die ungeschminkte Wahrheit über bezahlte Helfer erfahren und braucht sich nicht mehr als ein Jahr später vom Standard für dumm verkaufen lassen.

Kurier, „Massengräber in Ost-Aleppo entdeckt, online seit 26. Dezember 2016

In diesem, auf einer APA-Meldung basierenden Kurier-Bericht (und auch in zwei anderen, welche in den letzten Tagen erschienen sind, nämlich hier und hier) wird einmal mehr die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ als Nachrichtenquelle genannt, obwohl schon viele Medien – unter anderem auch die Süddeutsche Zeitung und unzensuriert.at – längst aufgedeckt haben,  dass es sich bei dieser ominösen Einrichtung um einen einzigen Mann  handelt, der in der Nähe von London ein Bekleidungsgeschäft betreibt, und dass Meldungen von dort nur mit größter Vorsicht zu genießen sind.

Nachdem jedoch die gesamte Mainstream-Presse mehr oder weniger gleichgeschaltet über den Syrenkrieg informiert (Sichwort: „Bürgerkrieg“, „Aufständische“, „gemäßigte Islamisten“ oder "Rebellen")  ist man offensichtlich froh, von dieser dubiosen Beobachtungsstelle Propagandameldungen übernehmen zu können.

Tagesanzeiger, „Ich würde das Leben in Mitrovica vorziehen“, online seit 27. Dezember 2016

Im Schweizer Tagesanzeiger erzählt der eingebürgerte und aus dem Kosovo stammende Fußballstar Valon Bahrami den Redakteuren Hannes Nussbaumer und Thomas Schifferle seine „Fluchtgeschichte“. Als Illustration hält er ein Foto vor sein Gesicht, das im März 2016 in einem eiskalten, reißenden Fluss nahe dem Flüchtlingslager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze entstand.

Mit der neuerlichen Verwendung dieses unter skandalösen Umständen entstandenen Fotos setzt die Lügenpresse auf dem Rücken von kaltblütig geopferten Flüchtlingen und in die Irre geführten Fußballern ihr rücksichtloses Spiel ungeniert fort. Das „Aktionskomitee Norbert Blüm“ samt westlichen Schlepperorganisationen, welche seinerzeit die auf dem Foto abgebildeten Flüchtlinge zur illegalen Handlung anstifteten und in den Fluss trieben – nur um ihr heißersehntes Foto entstehen lassen zu können – sind nach wie vor auf freiem Fuß, obwohl sogar drei Tote bei der von ihnen angeregten Fluss-Überquerung zu beklagen waren. Die Kronen Zeitung war sich damals sicher, dass die „Flüchtlinge bewusst in den Todesfluss geschickt“ worden seien.

Unbehelligt blieben auch die versammelten Komplizen aus der westlichen Lügenpresse im Hintergrund, die schamlos und skrupellos weiterhin versuchen, ihr schmutziges und tiefblutrotes Kapital daraus zu schlagen. Die Junge Freiheit hat das tödliche Foto-Shooting detailliert und mit Hinweis auf die zahlreichen Reporter auf den Bildern dokumentiert.

In der Print-Ausgabe des Tagesanzeiger findet sich dazu auch der damals verbreitete Unfug, dass die Flüchtlinge „nach Europa“ wollten – gerade so, als ob Griechenland nicht zu Europa gehöre und die Immigranten nicht in Idomeni die EU verlassen wollten, um später wieder neu in diese zu gelangen.

Lesen Sie unter diesem Link die letztwöchige Fake News Wochenschau!

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