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Recep Tayyip Erdogan entlässt wieder tausende Menschen. Auslandstürken könnten zudem ihre Staatsbürgerschaft verlieren.

8. Jänner 2017 / 13:27 Uhr

Auslandstürken sollen Staatsbürgerschaft verlieren, wenn sie sich Erdogans Heimkehrbefehl widersetzen

In der Türkei steigt die Zahl künstlich geschaffener Arbeitsloser rapide an, wie die türkische Zeitung Hürriyet berichtet. Seit die Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem gescheiterten Putschversuch 125.000 Staatsbedienstete suspendiert und rund 41.000 festgenommen hat, sollen nun weitere 6.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes entlassen werden, heißt es. Zu den bereits Entlassenen gehören neben Soldaten und Polizisten auch Beamte der Steuerbehörden, Krankenschwestern und Hebammen.

Mit drei neuen Dekreten, die in der Nacht zum Samstag im Amtsblatt veröffentlicht wurden, wurden 2.687 Polizisten, 1.699 Beamte des Justizministeriums sowie 838 Beamte des Gesundheitsministeriums entlassen. Auch hunderte Beamten anderer Ministerien sowie 631 Hochschulangestellte und acht Mitglieder des Staatsrates verlieren demnach ihre Posten. Weiters wurden dutzende Organisationen verboten.

Wer nicht in die Türkei kommt, verliert seine Staatsbürgerschaft

Außerdem plant die Türkei, vielen Auslandstürken die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Personen, die sich im Ausland aufhalten und von den Behörden gesucht werden, können ihre Staatsbürgerschaft verlieren, wenn sie nicht innerhalb von drei Monaten zurückkehren.

Die Türkei hat in dieser Woche den nach dem Putschversuch verhängten Ausnahmezustand um weitere drei Monate bis Mitte April verlängert. Er erlaubt der Regierung und Präsident Erdogan, das Parlament bei neuen Gesetzen zu umgehen und Bürgerrechte einzuschränken. Der Notstand wurde zunächst für drei Monate ausgerufen und dann um weitere drei Monate verlängert.

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