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Insbesondere Ost-Jerusalem wird immer wieder Ziel von Terroranschlägen radikaler Palästinenser.

9. Jänner 2017 / 12:15 Uhr

Haft ohne Anklage: Scharfes Vorgehen Israels gegen IS-Anhänger nach Anschlag in Jerusalem

Für den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sprechen nach Informationen der dpa alle Anzeichen dafür, dass es sich bei dem Lastwagenattentäter vom Sonntag um einen Anhänger des "Islamischen Staats" (IS) handelte.

Terrorattacke kostete vier Menschenleben

Bei der Terrorattacke (ein palästinensischer Fahrzeuglenker fuhr gezielt in eine Menschenmenge; unzensuriert.at berichtete) sind nach vorläufigen Angaben im Jerusalemer Stadtteil Armon Hanaziv vier Soldaten (drei Frauen und ein Mann) getötet und 17 weitere teils schwer verletzt worden. Alle Opfer des Terroranschlages waren entweder junge Offiziere oder Kadetten.

Der Attentäter konnte noch während seiner Tat erschossen werden.

Lastwagen-Terroranschläge in Europa und Israel

Benjamin Netanjahu sprach von einem „grausamen und tragischen Terroranschlag“ und erkennt mögliche Zusammenhänge zwischen dem Jerusalemer Terroranschlag und ähnlich durchgeführten Attentaten in Europa:

Wir wissen, dass es hier eine Serie von Anschlägen gibt, und es kann durchaus sein, dass eine Verbindung zwischen ihnen besteht, erst Frankreich und Berlin, und jetzt Jerusalem.

Unteilbare Hauptstadt Jerusalem

Armon Hanaziv ist ein Stadtteil im Süden von Ost-Jerusalem, der nach dem Sechstagekrieg im Jahre 1967 von Israel besetzt und dem israelischen Staat angegliedert wurde. Die Palästinenser sehen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen palästinensischen Staates, während für Israel ganz Jerusalem „seine ewige, unteilbare Hauptstadt“ ist.

Und gerade in diesem Stadtteil kam es seit Herbst 2015 immer wieder zu Attacken und Anschlägen palästinensischer Attentäter, die sich vornehmlich gegen Soldaten der israelischen Armee, allerdings auch manchmal gegen Zivilpersonen gerichtet haben.

Haft ohne Anklage für IS-Anhänger

Mittlerweile dürfte der Attentäter vom Sonntag auch identifiziert worden sein. Denn bei einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts ist unter anderem beschlossen worden, dass das Haus des Attentäters zerstört wird. Außerdem wurde die Maßnahme getroffen, dass IS-Anhänger in eine sogenannte Administrativhaft genommen werden sollen, was bedeutet, dass sie ohne Anklage festgehalten werden dürfen.

Reaktionen geteilt: Beileid und Jubel

Weltweit sprachen Politiker Israel ihr Beileid aus und verurteilten den Anschlag aufs Schärfste (wie etwa Wladimir Putin, François Hollande oder Frank-Walter Steinmeier). Die US-Regierung bot Israel die „volle Unterstützung“ bei den Ermittlungen an.

Palästinenser im Gazastreifen hingegen feierten das Lastwagenattentat auf israelische Soldaten und verteilten auf den Straßen Süßigkeiten. Ebenfalls wurde der Terroranschlag von der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas begrüßt, deren Ziel es ist, den Staat Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen und auf dem israelischen Staatsgebiet einen islamischen Staat zu errichten.

 

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