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Tal Silberstein (Bildmitte), hier in Rumänien, wo seine Tätigkeiten nun vor Gericht bewertet werden.

15. Jänner 2017 / 19:23 Uhr

Kern, Silberstein und die Lückenpresse

Ein österreichischer Spitzenpolitiker kauft sich um viel Geld die strategischen Tipps eines Beraters, der in einem anderen Land schwerer Verbrechen beschuldigt wird, etwa Bildung einer kriminellen Organisation, Korruption und Geldwäsche. Ein gefundenes Fressen für die Mainstream-Medien, sollte man meinen.

Kommentar von Unzensurix

Doch in diesem Fall ist alles anders. Der Politiker heißt Christian Kern, der Berater Tal Silberstein – für ihn gilt die Unschuldsvermutung! – und es war unzensuriert.at vorbehalten, die in Rumänien schon seit Langem laufenden Ermittlungen in Österreich bekanntzumachen. (Siehe: Trotz Haftbefehl gegen Israeli: Bundeskanzler lässt ihn als teuren Berater nach Wien einfliegen, 6.12.2016)

Mainstream-Presse attackiert Aufdecker

Anstatt nun endlich nachzuziehen und die Vorgänge auszuleuchten, beschränkt sich die Mainstream-Presse darauf zu bestreiten, dass gegen den Berater ein Haftbefehl vorliege. Und das auch nur, weil ÖVP-Generalsekretär Werner Amon den unzensuriert.at-Artikel zum Anlass für eine parlamentarische Anfrage genommen hat. Sonst wäre weiter geschwiegen worden. Lücke statt Lüge ist also diesmal angesagt.

In jedem anderen Fall würden diese Medien den betroffenen Politiker seit Wochen vor sich hertreiben, seinen Rücktritt fordern, nach Rumänien fahren, um mutmaßliche Opfer des Beraters, Staats- und Rechtsanwälte zu interviewen… aber in diesem Fall nicht. Warum ist das so?

Hoffnungsträger Kern muss geschützt werden

Der Grund ist einfach. Die Journalisten, die diese Affäre leugnen und unter den Teppich kehren, sehen in Kanzler Kern den Messias – oder besser: die letzte Hoffnung. Er ist für sie der einzige, der eine Kanzlerschaft der Freiheitlichen noch verhindern kann. Damit wäre für die Inhaber der regierungstreuen Medien der staatliche Geldstrom und für die dort angestellten Journalisten der Arbeitsplatz gesichert. Nicht umsonst ließ Kerns für Medien zuständiger Minister Drozda kürzlich anklingen, dass er sich auch zur Finanzierung des „Qualitätsjournalismus“ eine vom Bürger kassierte Zwangsabgabe ähnlich der ORF-Gebühr vorstellen könne.

Silberstein macht der SPÖ Beine

Aber die auf Kern so sehr hoffenden Lohnschreiber wissen auch, dass mit der SPÖ in ihrem derzeitigen Zustand nicht viel zu gewinnen ist, selbst wenn der Chef noch so ein Strahlemann ist. Es braucht daher externe Kräfte, die in den verkrusteten Parteistrukturen aufräumen und dem faul gewordenen Personal Beine machen. Leute wie – richtig! – Tal Silberstein.

Diese Journalisten attackierten unzensuriert.at

Zum Abschluss noch eine Auswahl jener Journalisten, die sich besonders darüber echauffieren, dass Silbersteins Rumänien-Geschäfte nun doch ans Licht der österreichischen Öffentlichkeit gekommen sind. Viele von ihnen kennen unzensuriert-Leser schon. Einige haben es sogar schon in eine der erst vier Ausgaben unserer beliebten Fake News Wochenschau geschafft.

Isabelle Daniel, Österreich

Robert Misik, Der Standard

Fabian Schmid, Der Standard

Julya Rabinovich, Der Standard

Markus Sulzbacher, Der Standard

Daniel Steinlechner, NEWS

Florian Gasser, Die Zeit

Michael Mingler, Die Tagespresse

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