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ORF

9. Oktober 2010 / 09:41 Uhr

Mareks Sprachverständnis reicht nicht bis Preßburg

Wiens ÖVP-Frontfrau Christine Marek will über Bildung in deutscher Sprache reden. Ein Vorschlag, den ihr angesichts nicht-deutscher Schüleranteile von weit über 90 Prozent in manchen Klassenzimmern vermutlich niemand übel nimmt. Grundsätzlich ist es auch löblich, wenn eine ranghohe Regierungsvertreterin der Volkspartei sich zum Grundsatz der Deutschsprachigkeit in unserem Land bekennt.

BildWarum Marek in der Wahl-Konfrontationssendung des ORF die Hauptstadt der Slowakei „Bratislava“ nannte und nicht „Preßburg“, wie es in Österreich durchaus üblich ist, verwunderte daher den ehemaligen Wiener Landtagsabgeordneten Gerhard Zeihsel, Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Er richtete eine Anfrage an die Landesparteiobfrau und Staatssekretärin.

Die Antwort kam prompt – vom ÖVP-Referenten für Politik, Dr. Gerhard Hammerer, auch Bezirksparteiobmann und Bezirksrat in Wien-Mariahilf. Er reagierte allerdings hämisch auf die Forderung Zeihsels, der natürlichen Sprachweise folgend im Deutschen auch deutsche Ortsbezeichnungen zu verwenden. „Warum sollten wir Bratislava nicht gleich Pozsony nennen – so wurde es in Zeiten ungarischer Herrschaft genannt. Oder warum sollten wir Bratislava nicht gleich Presporok nennen – so wurde es seit 1536 genannt. Wir könnten Bratislava auch nach den ersten Gründer-Siedlungen zu Zeiten der Römer und Kelten nennen.“, heißt es in dem Schreiben.

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Weil die Wiener Schwarzen aber „im Hier und Jetzt“ leben würden, könnten sie dem Vorschlag gar nichts abgewinnen. Lieber sei die Nachbarstadt so zu nennen, wie es die dort ansässige Mehrheitsbevölkerung tut, nämlich „Bratislava“. In Preßburg sagen die Bewohner übrigens „Vieden“ zu Wien, in Slowenien „Dunaj“ und in Ungarn „Becs“. Ob uns das gefällt, ist eigentlich egal. Der ÖVP wird’s sicherlich gefallen. Ein seltsamer Kontrast zur eigenen Wahllinie.

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