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Der Österreichische Presserat “verurteilt” den Wochenblick. Dieser schlägt mit einem Video zurück und demaskiert das Meinungsdiktat dieser privaten Vereinigung..

21. Jänner 2017 / 15:30 Uhr

Video: Wochenblick kritisiert Meinungsdiktat des Presserats

Der Österreichische Presserat hat wieder einmal den Vogel abgeschossen und verurteilte die oberösterreichische Zeitung Wochenblick weil sie – wie es heißt – in einem Artikel Nachrichten nicht gewissenhaft und korrekt wiedergegeben habe.

Aber das Wichtige zuerst: Der Presserat ist kein Richtergremium, sondern ein Verein weniger Journalisten, die offenbar glauben, zu allem, was nicht in ihr Weltbild passt, ihren Senf dazugeben zu müssen. Die „Verurteilungen“ des Presserats sind vollkommen bedeutungslos. Seriöse Medien juckt das nicht im Geringsten.

Wochenblick zitierte aus Gefahrenanalyse

Was war geschehen? Wochenblick hat es gewagt, am 20. Oktober letzten Jahres einen Artikel zu veröffentlichen, der eine mögliche linke Gewaltdemonstration zum Inhalt hatte, die am 29. Oktober in Linz tatsächlich auch stattfand – Sachbeschädigung inklusive. Wochenblick zitierte dabei auch aus einer Gefahrenanalyse des Innenministeriums, in der davor gewarnt wird, dass Linksextreme Angriffe auf die Exekutive durchführen könnten.

„Die Möglichkeit einer Gewalttat durch religiös, politisch, ethnisch oder anderweitig fanatisierte Einzelaktivisten oder durch geistig abnorme Rechtsbrecher kann grundsätzlich nicht völlig ausgeschlossen werden und stellt ein nicht quantifizierbares Risikopotential dar“, hieß es in der Analyse, die der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) den Medien zur Verfügung stellte. Wochenblick veröffentlichte als eines von sehr wenigen Medien – darunter auch unzensuriert.at – die Einschätzungen des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) in voller inhaltlicher Breite und nicht nur den kleinen Ausschnitt, der sich auf die, den linken Medien unliebsamen Organisatoren und Teilnehmer des Kongresses "Verteidiger Europas" bezog.

Vorwurf der Angstmache

Ein einziger(!) Leser empfand den Artikel als „Angstmache“. Und wandte sich an den Presserat. Und dieser trifft eine kuriose Entscheidung. In einer Aussendung heißt es:

Zunächst hält der Senat fest, dass für den Artikel offenbar Teile der Gefährdungseinschätzung des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) vom 28.09.2016 verwendet wurden. Nach Meinung des Senats wurde diese Gefährdungseinschätzung in Hinblick auf die konkret geschilderten Befürchtungen so verzerrt widergegeben, dass für die Leserinnen und Leser ein unzutreffendes Bild entstanden ist.

Der Senat war daher der Ansicht, dass der Artikel gegen Punkt 2 des Ehrenkodex (gewissenhafte und korrekte Wiedergabe von Nachrichten) verstößt. Die betroffene Medieninhaberin wurde aufgefordert, die Entscheidung freiwillig auf „wochenblick.at“ zu veröffentlichen.

Klar ist jedoch, dass gerade der Wochenblick aus der Analyse wesentlich detaillierter und gewissenhafter zitiert hat als die Mainstream-Medien. Für den Presserat war es dennoch eine „Verzerrung“, Wochenblick habe gegen Punkt 2 des Ehrenkodex (Genauigkeit) für die österreichische Presse verstoßen. Natürlich ist solch ein Urteil unangebracht und auch vollkommen falsch, wie auch der Wochenblick festhielt.

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Wochenblick kontert Presserat

Wochenblick ließ ein solches Urteil nicht auf sich sitzen und holte zum Gegenschlag aus. „Der Presserat will diktieren“, heißt es in einem Video, mit dem die Entscheidung des Österreichischen Presserats zerpflückt wird. Kritisiert wird, dass die regierungsfreundlichen Medien die Analyse des BVT nicht veröffentlichten, weil selbst Bundeskanzler Kern ein Befürworter der linksextremen Demo war.

Zensur des Presserats braucht Korrektur

Wochenblick entlarvte die Opfer-Täter-Umkehr des Presserats, dem im Falle dieser Entscheidung der Richter Peter Jann sowie Ingrid Brodnig (profil), Renate Graner (Standard), Tessa Prager (News) oder Antia Staudacher (Kurier) angehören. Also Journalisten von Medien, die über die Demoaussschreitungen verharmlosend berichtet hätten, kritisiert der Wochenblick. Die politische Zensur des Presserats brauche eine grundsätzliche Korrektur, urteilte die Zeitung daher über den Presserat.

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