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Der Tunesier Anis Amri hätte bereits 2011 abgeschoben werden können, wenn italienische Behörden reagiert hätten.

23. Jänner 2017 / 16:13 Uhr

Abschiebung war möglich: Berlin-Attentäter hatte bereits seit 2011 gültige Papiere

Der italienische Polizeichef Franco Gabrielli soll getobt haben, als er den Bericht der Welt am Sonntag zum Berliner Terrorattentäter Anis Amri las. Dort wird behauptet, der Tunesier hätte bereits 2011 offiziell abgeschoben werden können. Gültige Papiere lagen den Ämtern vor. Genauso wie etliche Anzeigen wegen Brandstiftung und Körperverletzung. Zwölf Menschen hätte der Tod erspart bleiben können, berichtet das Medium.

Bereits vor fünf Jahren Papiere in Italien

Recherchen zufolge stellte die tunesische Botschaft bereits vor fünf Jahren beglaubigte Kopien einer Geburtsurkunde für Amri aus. Dieser befand sich zu jener Zeit in Abschiebehaft in Italien. Durch die gültigen Papiere wurde er jedoch freigelassen und einer Unterkunft in Sizilien zugeteilt. Dort wurde er bereits straffällig und der Geheimdienst heftete sich an seine Fersen.

Amri war längst als radikaler Islamist bekannt

Amri war den Behörden schon damals als radikaler Islamist bekannt, sie erhofften sich aber, durch ihn einen Zugang zur Salafistenszene zu erlangen. Stattdessen verloren sie ihn aus den Augen, und der Tunesier reiste 2015 ohne offizielle Dokumente in Deutschland ein, wo er schließlich 2016 einen Asylantrag stellte.

Katastrophale Zusammenarbeit der EU-Behörden

Deutsche Behörden behaupteten nach dem Attentat am Berliner Weihnachtsmarkt, der Mann habe keine gültigen Papiere gehabt und konnte darum nicht abgeschoben werden. Die sonst so hoch gepriesene Zusammenarbeit innerhalb der EU scheint nicht einmal ansatzweise funktioniert zu haben. Italienische Behörden wussten nicht, wo sich ihr Beobachtungsziel eigentlich befand, und deutsche Behörden wussten nicht, dass Amri jemals gültige Papiere in Italien hatte.

Als „Herabwürdigung des ganzes Landes“ bezeichnete der Polizeichef von Italien schließlich den Welt-Bericht, ging aber auf keinerlei Behauptungen oder Fragen ein.

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