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Bioinvasoren wie der Riesenbärenklau können Mensch und Tier bedrohen.

25. Jänner 2017 / 09:00 Uhr

Universität Wien: Botaniker warnen vor biologischer Invasion

Einwanderung kann das biologische Gleichgewicht zerstören. Deshalb warnen Naturwissenschafter vor einer biologischen Invasion. Von einer solchen sprechen sie jedenfalls im Bezug auf die Tier-und Pflanzenwelt. Die Wissenschaft weiß von schwerwiegenden Konsequenzen, es kommt zur Verdrängung, Ausrottung und einer Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit.

Die Globalisierung von Handel und Verkehr hat in den letzten Jahrzehnten zu einer raschen Ausbreitung von Arten über die ganze Welt geführt. Zehntausende Pflanzen und Tiere kamen in Gebiete, die sie ohne den Menschen nie erreicht hätten. Dies führt zu einer Umverteilung der Arten rund um den Erdball; ein Umstand, der schwerwiegende Konsequenzen hat: Einheimische Spezies werden verdrängt oder ausgerottet, die menschliche Gesundheit kann beeinträchtigt werden, und es entstehen Kosten für die Gesellschaft. Der Handel allein kann aber die Ausbreitung von Arten nicht erklären.

Invasoren aus bis zu 10.000 Kilometern Entfernung

Viele Invasoren aus dem Tier- und Pflanzenreich kommen aus Gebieten, die bis zu 10.000 Kilometer von unseren Grenzen entfernt sind. Dies stellt Forscher wie Franz Essl vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung vor eine wissenschaftliche Aufgabe:

Wir fanden ein erstaunlich deutliches Muster der globalen Ausbreitung nichtheimischer Arten. Besonders viele Arten kommen aus Gebieten, die etwa 10.000 Kilometer vom Ort der Einschleppung entfernt sind – das entspricht ungefähr einem Viertel des Erdumfangs. Im Gegensatz dazu stammen die meisten importierten Güter aus den direkten Nachbarstaaten, die deutlich näher liegen. Diese Diskrepanz konnten wir uns anfangs nicht erklären.

Wissenschaft: Nichtheimische Arten kommen aus der Ferne

Nichtheimische Arten können vergleichsweise lange Distanzen überwinden, was laut Wissenschaft vor allem mit den globalen Handelsströmen zu tun hat. Auch die verschiedenen Arten sind in ihrem Verbreitungsmodus unterschiedlich. So können sich Säugetiere, Reptilien und Fische bevorzugt über kürzere Distanzen bis zu 3.000 Kilometer Radius in Richtung Österreich bewegen, während sich Pflanzen und Vögel über größere Distanzen auf den Weg in unsere Heimat machen.

Aktuell macht etwa den Forstbesitzern das Weiße Stengelbecherchen in einzelnen Regionen Österreichs wie etwa in Salzburg zu schaffen. Der Schadpilz kommt ursprünglich aus Asien und richtet in den heimischen Eschenbeständen schwere Schäden an.

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