Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Falter-Herausgeber Armin Thurnher nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau, wenn er zu begründen versucht, warum unzensuriert.at in seiner Vorstellung von demokratischer Publizistik keinen Platz hat.

3. März 2017 / 16:49 Uhr

Falter-Herausgeber Thurnher wird live auf Servus-TV der “Fake News” überführt und verbreitet Unwahrheiten über unzensuriert.at

Es war angesichts der Runde zu erwarten, und es war in der Tat kein guter Abend für die Mainstream-Medien. Besonders Falter-Herausgeber Armin Thurnher büßte in der Servus-TV-Diskussion über "Fake News" und Lügenpresse einiges an Glaubwürdigkeit ein. Weltwoche-Verleger Roger Köppel überführte ihn live im Studio, selbst erst vor kurzem eine Unwahrheit über US-Präsident Donald Trump verbreitet zu haben.

Tatsächlich schrieb Thurnher im letzten Kommentar des Herausgebers im Falter:

Der amerikanische Präsident, der Chef der Welt sozusagen, bezeichnet die Medien als „Volksfeinde“.

Es folgten die kaum ummantelte Nazikeule und eine plumpe Trump-Beschimpfung:

Gebraucht haben dieses Wort die schlimmsten Hetzer totalitärer Systeme. Ein habitueller Lügner setzt der Welt den Slogan „Fake News“ ins Ohr, und Minidiktatoren aller Arten greifen ihn dankbar auf.

Trump kritisierte nur die Fake-Medien

Gleich zu Beginn der Sendung flog Thurnher mit dieser massiven Verkürzung eines (ohnehin schon kurzen) Tweets des US-Präsidenten auf. Trump hatte sich nämlich nur auf „FAKE NEWS media“ bezogen und exemplarisch einige Fernsehstationen sowie die New York Times erwähnt:

Solcherart vom rhetorisch und argumentativ grandiosen Weltwoche-Herausgeber Roger Köppel ertappt (Servus-TV warf zum Beweis Trumps Tweet an die Videowand), war Thurnher erst einmal kaltgestellt und blieb es für den Großteil der Sendung. Seine Geisteshaltung ließ er nur noch einmal aufblitzen, als er auf eine Äußerung des Medienunternehmers Stefan Magnet und eine vorher gestellte Frage von Moderator Michael Fleischhacker reagierte. Die Passage im Wortlaut:

Magnet: Es wird ja zum Beispiel schon zum Problem gemacht, dass unzensuriert.at FPÖ-nahe wäre, und das stimmt ja wahrscheinlich sogar auch, aber was ist denn das Problem? Das profil ist ja auch SPÖ-nahe.

Thurnher: Die Frage des Fleischhacker ist die: Gehören solche Portale zu einer publizistischen Sphäre, die man innerhalb eines demokratischen Spektrums als notwendig erachtet, oder nicht? Und ich sage, sie gehören es nicht, weil sie ihre Eigentumsverhältnisse nicht offenlegen, weil die Artikel dort nicht gezeichnet sind und weil die Verleumdungen verbreiten, nachweislich über mich persönlich.

Ganz abgesehen von der bemerkenswerten Anmaßung, entscheiden zu wollen, welche Medien in einer Demokratie "notwendig" sind: Zwei der drei in diesem Satz anscheinend (auch) auf unzensuriert.at bezogenen Behauptungen sind "Fake News". Unsere Eigentumsverhältnisse können völlig transparent im Internet eingesehen werden (verlinkt auch in unserem Impressum), und wir haben Armin Thurnher nachweislich nie verleumdet. (Wir haben kaum etwas über ihn geschrieben).

Er hat unzensuriert.at auch nie geklagt, es gab auch keine Beschwerden seinerseits. Aber vielleicht meint er ja den Artikel, in dem wir 2012 aufgedeckt haben, dass der zumeist recht antikapitalistische Falter – gar nicht transparent – im Mehrheitseigentum zweier Privatstiftungen steht.

unzensuriert.at erwartet Thunhers Richtigstellung

Faktum ist: Thurnher verbreitete im Hangar-7 über unzensuriert.at nachweislich Unwahrheiten. Wer der Meinung ist, er habe das sogar wissentlich getan, könnte von Lügen sprechen. Wir tun das vorerst nicht und erwarten seine Richtigstellung.

Korrekt ist einzig, dass unsere Artikel (großteils) namentlich nicht gezeichnet werden. Das haben wir im Laufe der Servus-TV-Diskussion auf Twitter auch erklärt:

Unzensuriert-Journalisten verdienen nichts und riskieren ihren Job

Neben der fehlenden bezahlung würde ein öffentlich bekanntes Engagement für ein vom linken Establishment als „rechts“ eingestuftes Medium Repression nach sich ziehen. Dies macht es vielen unserer Autoren unmöglich, sich namentlich zu ihren Artikeln zu bekennen. Sie würden in dieser toleranten und liberalen Gesellschaft schlicht und ergreifend ihren Job verlieren.

Ein Umstand, den übrigens der Medienwissenschafter Norbert Bolz in der Diskussion gestern unterstrich. Der Unterschied besteht für ihn nicht darin, wer eine Meinung sagen dürfe, sondern wie dies von der Gesellschaft sanktioniert werde. Während man für „rechte“ Meinungen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werde, dürfe links bis in den Extremismus hinein alles ohne Folgen gesagt werden.

Talk im Hangar 7 "Fake News und Lügenpresse: Wem kann man glauben?" hier zum nachsehen:

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