In Deutschland nennt sich der Fasching Karneval und hat in Städten wie Köln oder Mainz eine immense Bedeutung, was sich in riesigen Umzügen, Karnevalssitzungen mit den bekannten Büttenreden und dergleichen ausdrückt.
Eine Wesentlichkeit des Faschings allerdings ist es auch, sich durch Kostüme, Larven und Masken anderer Persönlichkeiten zu bedienen, um der festlichen Sinnesfreude einer ausgelassenen Zeit Ausdruck zu verleihen. Also, kurzum, einfach Spaß haben!
Ein Kostüm könnte diskriminieren
Freilich hört sich der Spaß auf, wenn man sich falsch kostümiert. Das heißt, jedenfalls nach Ansicht des Antidiskriminierungsverbands Deutschland, der Amadeus Antonio Stiftung sowie dem Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE e.V. darf man auf keinen Fall eine Kostümierung wählen, die in irgendeiner Form irgendjemanden auch nur ansatzweise diskriminieren könnte oder einen rassistischen Touch hätte.
Plakatserie
Und um nur ja nicht der Gefahr anheim zu fallen, dass man möglicherweise ins Fettnäpfchen tritt und an einem Faschingssamstag, Rosenmontag oder Faschingsdienstag einen Mitbürger, eine Religions- oder Volksgruppe, ein Geschlecht (Mann, Frau, Trans* usw.) diskriminiert, hat man sich entschieden, mit einer Plakatserie zu werben, die dem verkleidungswilligen Karnevalsbesucher erklären soll, was absolute No-Gos punkto Kostümierung sind: etwa Geisha-Kostüme, Burkas, schwarz angemalte Gesichter usw.. Aber auch als Frauen verkleidete Männer stehen im Visier der Kostüm-Ordnungshüter, denn solche Kostüme würden die Stereotype gegenüber „Trans_Frauen“ stärken und Ungleichbehandlungen rechtfertigen.
Auch der Indianer hat ausgedient
Und neben dem beliebten Scheich, ist auch etwa der Indianer als Verkleidung nicht mehr tragbar, wie in der Presseerklärung zu der Aktion, die sich „Ich bin kein Kostüm!“ nennt, nachzulesen ist (man beachte auch die gendergerechte Sprache):
Denn einige Kostüme stärken rassistische und stereotype Bilder. Europäer_innen benutz(t)en diese Bilder, um Ausbeutung und Unterdrückung von bestimmten Menschengruppen zu rechtfertigen. Dies ist den wenigsten Träger_innen der Kostüme bewusst. Die Zeit des Kolonialismus und der sogenannten „Entdeckungen“, die mit Massenmorden und anderen Gräueltaten einhergingen, wird bislang nicht ausreichend aufgearbeitet. Das sog. „Indianderkostüm“ und andere diskriminierende und teils romantisierende Bilder bestimmter Gruppen geben die Älteren so immer wieder an die nächste Generation weiter.
Man muss sich politischer Korrektheit unterwerfen
Dass einem sogar im Fasching das Lachen vergehen kann und das Weinen kommen müsste, erkennt natürlich auch der Theologe David Berger, der in seinem Blog philosophia-perennis.com diese Aktion so kommentiert:
Dass die linksgrüne Umerziehung unserer Gesellschaft immer neue Bereiche unseres Alltags ergreift, ist kein Geheimnis mehr. Wer sich nicht den Dogmen der politischen Korrektheit unterwirft, wird gnadenlos durch Shitstorms und Boykottaufrufe der selbst ernannten „Guten“ vernichtet.
PS: Plakate unter diesem Link zum Ansehen
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