Der französischen Rechtsanwältin und Vorsitzenden des Front National (FN) Marine Le Pen werden gute Chancen gegeben, bei den bevorstehenden französischen Präsidentenwahlen einen fulminanten Wahlsieg einzufahren. Meinungsforscher gehen laut Umfragen davon aus, dass sie im ersten Wahlgang am 23. April mit mindestens 40 Prozent der Stimmen rechnen kann.
Wie sich jedoch manche politische Gegner verhalten, wenn es einer patriotischen Kandidatin gelingen könnte, Frankreich auf einen neuen politischen Weg zu führen, konnte man letztes Wochenende während einer Wahlkampftour durch den Westen Frankreichs erleben.
Brandsätze auf Polizisten
Als Marine Le Pen am Samstag die Stadt Nantes besuchte, um vor unzähligen begeisterten Sympathisanten zu sprechen, hatte die Polizei alle Hände voll zu tun, um ca. 2.000 bis 3.000 „aufrechte Demokraten“ davon abzubringen, die Veranstaltung mit Gewaltexzessen zu stören. Nachdem die teilweise vermummten Aktivisten fremdes Eigentum (Schaufenster) zerstörten und sie die Polizei deswegen zur Raison bringen wollte, richtete sich ihr Hass auch gegen die französischen Ordnungshüter. Diese wurden mit hochgefährlichen Brandsätzen bedacht, die auf die Polizeikräfte geworfen worden sind. 13 Polizisten erlitten Verletzungen unterschiedlichen Grades.
Notwendiger Tränengaseinsatz der Polizei war die Folge und vier der Anti-Le-Pen-Demokraten wurden in Gewahrsam genommen. Der derzeitige französische Innenminister Bruno Le Roux verurteilte die gewalttätigen Ausschreitungen am Samstag aufs Entschiedene.
Anhänger Le Pens mit Eisenstangen attackiert
Doch auch zum sonntäglichen Wahlkampfauftritt von Marine Le Pen in einem Vorort von Nantes ließen sich die Demonstranten einiges einfallen. Auf der Nationalstraße, die von Rennes nach Nantes führt, errichteten sie eine Barrikade aus brennenden Autoreifen, um die Anreise von Anhängern Le Pens zu behindern. Als dann Autobusse mit Le-Pen-Fans die Barriere erreichten, wurden die Fahrzeuge von mehreren Personen (etwa 100), von denen sich sicherheitshalber einige mit Strumpfmasken unkenntlich gemacht hatten, mit Eisenstangen angegriffen und mit Farbe beschmiert.
Wie französische Medien berichteten, soll es dabei keine Verletzten gegeben haben. In den heimischen Medien war, wenn überhaupt, nur in Randnotizen von den skandalösen Angriffen etwas zu lesen.
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