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Eine Lesebrille wie diese wollte eine Niederösterreicherin kaufen – nach einem unwürdigen Intermezzo eines Angestellen zeigte sich “eyes & more” kulant und lieferte die Brille kostenlos.

SCS

28. Feber 2017 / 10:00 Uhr

Weil sie sich über Kopftuch-Bedienung beschwerte: Geschäft stornierte Kundenauftrag

Weil sie eine neue Lesebrille benötigte, begab sich die Niederösterreicherin Martina F. (Name von der Red. geändert) in die SCS nach Vösendorf und suchte dort das Fachgeschäft „eyes & more“ auf. Sie bestellte einen passenden Sehbehelf. Als sie sich in einer Zufriedenheits-Anfrage der Firma negativ darüber äußerte, von einer Moslemin mit Kopftuch bedient worden zu sein, erntete sie eine Zurechtweisung und die Stornierung des Auftrages.

"Wir sind ein multikulturelles Unternehmen"

„Nach meiner negativen Bewertung in dem Kundenzufriedenheits-Mail wurde ich telefonisch an einen Herrn weitergereicht, der mir erklärte, man sei ein multikulturelles Unternehmen und habe keine Probleme mit fremden Kulturen“, schildert Frau F. die Belehrung durch einen Verantwortlichen des niederländischen Unternehmens.

Doch es sollte noch kurioser kommen: Die Kundin erhielt ein Schreiben, in dem ihr in schlechtem Deutsch mitgeteilt wurde, dass man den Auftrag wegen „Allgemein. Unzufrieden über den Service“ storniere und Frau F. den bereits angezahlten Betrag von 55,50 Euro rücküberweise.

Kritik an Integrationsverweigerung unerwünscht

„Ich habe mich wahnsinnig aufgeregt. Jetzt sind wir schon so weit in Österreich, dass wir uns als Einheimische nicht mehr kritisch zu offen zur Schau gestellter Integrationsverweigerung äußern dürfen, weil wir sonst im Geschäft nicht mehr bedient werden“, schildert Frau F. ihren Ärger. Weil sie mit ihrem Anliegen in „normalen“ Medien wohl wenig Anklang gefunden hätte, wandte sie sich an unzensuriert.at.

"Mitarbeiter hat seine Kompetenzen überschritten"

Wir ersuchten die zuständige Pressestelle von „eyes & more“ in Hamburg um eine Stellungnahme – und bekamen eine ebenso unerwartete wie erfreuliche Antwort:

Sehr geehrter Herr …..,

vielen Dank für Ihre Kontaktaufnahme.

Wir nehmen jede Kundenbeschwerde sehr ernst und haben einen eigens hierfür eingerichteten Kundenservice, der sich ausschließlich um die Bedürfnisse unserer Kunden kümmert.

Leider hat der Mitarbeiter in dem von Ihnen geschilderten Fall seinen Kompetenzbereich überschritten. Wir haben uns mit der Kundin in Verbindung gesetzt und uns für den Vorfall entschuldigt. Die Kundin hat die Entschuldigung akzeptiert und erhält Ihre bestellte Brille in den kommenden Tagen per Post. Aufgrund der Unannehmlichkeiten erhält Sie diese selbstverständlich kostenfrei.

Eine positive Nachricht nicht nur für Frau F., sondern auch für die Meinungsfreiheit in Österreich.

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