Der mehrheitlich christliche (über 90 % Katholiken u.a.) Inselstaat der Philippinen leidet seit Jahrzehnten unter dem Terror einer muslimischen Untergrundorganisation namens Abu Sajaf, die einen islamischen Gottesstaat im Süden der Philippinen errichten möchte. Dort lebt ein Großteil der etwa 5 Prozent Mohammedaner, die aber auch in den dortigen Provinzen keineswegs eine Mehrheit stellen.
Anschläge gegen Kirchen
Ziel der Abu-Sajaf-Terroristen sind christliche Einrichtungen wie Kirchen (Weihnachtsnacht 2016; unzensuriert.at berichtete), aber auch diverse öffentliche Plätze (Einkaufszentren etc.) im ganzen Land. Ebenso stehen Touristen im Fokus der Terrorgruppe, weil man durch die Entführung dieser hofft, von den Herkunftsländern hohes Lösegeld zu erhalten (und in vielen Fällen auch erhält).
564.000 Euro Lösegeldforderung
Nun hat Abu Sajaf ein Video veröffentlicht, welches die Enthauptung eines 70-jährigen Deutschen zeigen soll, der im November vom Bord seiner Segeljacht vor der Küste der südlichen Provinz Tawi-Tawi entführt worden ist. Seine 59-jährige Begleiterin wurde damals sofort ermordet. Ihre Leiche wurde von Soldaten an Bord des Schiffes gefunden. Abu Sajaf bekannte sich zu dieser Tat.
Die Terroristen drohten mit der Ermordung des 70-Jährigen, falls nicht bis zum vergangenen Sonntag acht Uhr mitteleuropäischer Zeit ein Lösegeld von 30 Millionen Pesos (etwa 564.000 Euro) bezahlt wird. Soweit man weiß, wurde der Deutsche auf der südwestlichen Insel Jolo, einer Abu-Sajaf-Hochburg, festgehalten.
Ermordung bestätigt
Da dem philippinischen Militär nichts über eine Lösegeldzahlung bekannt war und das Ultimatum verstrich, muss man davon ausgehen (wie auch deutsche Behörden bereits bestätigen), dass das Video tatsächlich die grauenhafte Enthauptung des entführten Deutschen zeigt. Dieser hatte noch am 14. Februar in einer ebenfalls von Abu Sajaf ins Netz gestellten Videobotschaft um Hilfe gefleht.
#PHILIPPINES
WARNING! EXTREME #GRAPHIC#AbuSayyaf Releases Video Shows Beheading Of #German Hostage #JurgenKantner. #TerrorMonitor pic.twitter.com/pd5xjXFt0d— Terrormonitor.org (@Terror_Monitor) 27. Februar 2017
Tweet von Terrormonitor.org zur Ermordung des Deutschen
Bereits einmal entführt
Ein Interessantes Detail aus dem Leben des entführten Seglers und seiner Begleiterin wurde im Zuge dieser Schreckensmeldung bekannt. Das Paar wurde im Juni 2008 bereits von Piraten überfallen und ebenfalls entführt. Damals spielte sich das Ganze vor der somalischen Küste ab und die deutsche Regierung soll sogar ein Lösegeld von 600.000 US-Dollar bezahlt haben. Allerdings gab es für die damaligen Zahlungen nie eine offizielle Bestätigung.
Touristen sind lukratives Geschäft für mohammedanische Terroristen
Trotzdem dürfte auch die Terrorgruppe Abu Sajaf wissen, dass die Entführung von Touristen durchaus ein lukratives Geschäft und wahrscheinlich eine ihrer Haupteinnahmequellen (neben Förderungen aus Saudi-Arabien) ist. Im Oktober 2014 soll sie (nach wieder nicht offiziell bestätigten) Meldungen 5 Millionen Dollar Lösegeld von Deutschland für zwei Deutsche erhalten haben. Im Oktober 2016 bekam sie dann auch noch Geld von Norwegen, das einen ihrer Staatsbürger freikaufte. Zwei weitere kanadische Gefangene, bei denen keine Zahlungen geleistet wurden, enthauptete man hingegen.
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