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Ob seine Bürgernähe, Gesetzestreue, Ehrlichkeit, Steuergerechtigkeit oder Authentizität, im Faktencheck wird Martin Schulz demaskiert.

26. März 2017 / 13:00 Uhr

Schulz im Faktencheck: Ihm geht es nur um sich

Martin Schulz, SPD-Kanzlerkandidat bei der heuer stattfindenden Bundestagswahl in Deutschland, hat bei den Medien nicht überall Freunde. FOCUS-Money-Chefredakteur Frank Pöpsel unterzog Schulz einem Faktencheck. Und in dem kommt der Sozialist äußerst negativ weg. Ob seine Bürgernähe, Gesetzestreue, Ehrlichkeit, Steuergerechtigkeit oder Authentizität, im Faktencheck weiß Pöpsel den Kandidaten zu demaskieren.

Schulz geht es um Schulz

„Schulz gehe es nur um sich selbst“, lautet sein Fazit. Erinnert wird im Faktencheck, dass Schulz als EU-Abgeordneter 262 Euro Sitzungsgeld kassierte, auch wenn er Sitzungen schwänzte. Das Erschleichen flog auf, weil ein österreichischer Fraktionskollege sich über das Brüsseler Selbstbedienungsparadies empörte.

Taggeld kassiert, wo es nur ging

Als Präsident des Europäischen Parlaments habe Schulz sogar während mehrerer Wahlkampfveranstaltungen im In- und Ausland das sogenannte Tagegeld der EU in Höhe von 304 Euro erhalten. Dies gehe aus einer schriftlichen Antwort seines Sprechers auf eine Anfrage des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" hervor. Die Tagegelder für EU-Parlamentarier sind eigentlich für Ausgaben im Rahmen der Parlamentsarbeit vorgesehen, vor allem für Unterkunft und Verpflegung in Straßburg und Brüssel. Martin Schulz habe laut Report Mainz dem Sender gegenüber am 22. April 2014 am Rand einer Wahlkampfveranstaltung bestritten, die 365 Tagessätze zu erhalten – soviel zur Ehrlichkeit.

Fürstlicher Mitarbeiterstab

Martin Schulz bezog als Präsident des Europäischen Parlaments Einkünfte in Höhe von mehr als 280.000 Euro jährlich netto. Bei einer Steuer- und Abgabenquote von 45 Prozent entspricht dies brutto über 500.000 Euro. In seiner Zeit als Parlamentspräsident standen ihm zusätzlich zwei Nobelkarossen von Daimler mit zwei Chauffeuren zur Verfügung. 33 Assistenten umschwärmten ihn. Im Team ein Sprecher, weitere fünf Pressesprecher, zwei Protokollanten, ein Redenschreiber und zwei schwarz gekleidete Türsteher, heißt es von Pöpsel.

Steuersünder gedeckt

Dass Schulz nun die Superreichen ins Visier nehmen will, entlarvt der Journalist ebenfalls als Finte. Schulz soll Steuervermeider nämlich geschont haben. Er verhinderte sogar einen diesbezüglichen Untersuchungsausschuss, um seinen „Duzfreund“ EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zu schützen.

Im Leserforum erhält Pöpsel bereite Zustimmung: „Dieser Artikel war überfällig“ oder „Wer auf dieses hohle Geschwafel von diesem roten Baron Münchhausen hereinfällt ist selbst schuld“, heißt es. „Endlich wird einmal am Heiligenbild des Martin Schulz gekratzt. Ich hoffe nur, das Frank Pöpsel nicht inzwischen seinen Job verloren hat, und Opfer des Meinungspolizisten Maas geworden ist!“, meint ein anderer Leser. Nur wenig Kritik richtet sich gegen den Artikel. Etwa: „Es wird immer offensichtlicher, daß sich der Focus von einer objektiven Berichterstattung immer mehr zum Sprachrohr der CDU entwickelt. Bei der Steinbrück-Demontage hat das ja schon mal funktioniert.“

Der Focus berichtete übrigens auch darüber, dass Schulz lieber ein Frühlingsfest besuchte, anstatt an einem Koalitionsgipfel teilzunehmen.

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