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Drei Millionen Migranten warten in der Türkei nur auf ein Signal Erdogans, um in die EU einströmen zu können (Symbolbild).

26. März 2017 / 09:00 Uhr

Drei Millionen Migranten warten in der Türkei auf Weiterreise in die EU

Während eines Heimatbesuches in Athen stellte sich der EU-Kommissar für Migration, Inneres und Bürgerschaft (entspräche in einer gewählten Regierung einem Innenminister) Dimitris Avramopoulos der Presse. Dieser erklärte er, dass etwa drei Millionen Personen drauf warten, von der Türkei nach Griechenland überzusetzen, um von dort sofort weiterzureisen. Ziel dieser Migranten ist Zentraleuropa, und da sind es vordringlich die Länder Deutschland, Schweden und natürlich Österreich als "Sozialamt der Welt".

Weitere Verbalattacken aus der Türkei

Diese bekannte Information fällt zeitgleich mit den Verbalattacken des türkischen Machthabers Recep Tayyip Erdogan oder seiner Minister gegen Europa oder europäische Politiker. Zuletzt kamen sogar Faschismusvorwürfe gegen die EU-Kommission, weil Parlamentspräsident Antonio Tajani die Erdogan-nahe Zeitung „Daily Sabah“(verkaufte Auflage: rund 6.200 Exemplare) aus dem EU-Parlament entfernen ließ. Diese englischsprachige Tageszeitung der Türkei, die in einem Verteiler für diverse internationale Zeitungen lag, ist bekannt für ihre bedingungslose Unterstützung Erdogans und für ihren aggressiven Stil gegenüber Kritikern und Gegnern des Präsidenten und seiner Partei der AKP.

Noch immer nur „Patentrezept Flüchtlingsdeal“

Und während also der türkische Justizminister Bekir Bozdag Parlamentspräsident Antonio Tajani vorwirft, eine „faschistische Entscheidung“ getroffen zu haben und Präsident Erdogan dem EU-Parlament droht, dass es sich dafür „zu verantworten“ hat, sprach Dimitris Avramopoulos davon, dass der Flüchtlingsdeal mit der Türkei funktionieren würde, da der Zustrom von Migranten nach Griechenland verringert wurde.

Erdogan wird 3 Millionen Migranten weiterschicken

Doch was dann passiert, wenn Präsident Recep Tayyip Erdogan beschließt, den Flüchtlings-Kuhhandel aufzukündigen und sich drei Millionen Migranten auf den Weg durch Europa machen, wurde von EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos nicht thematisiert. Allerdings kann man davon ausgehen, dass das NATO- und EU-Land Griechenland, welches sich trotz Finanzkrise überdurchschnittlich hohe Aufwendungen für sein Militär leistet (Dimitris Avramopoulos war auch griechischer Verteidigungsminister), nicht bereit sein wird, seine EU-Außengrenze (den Dublin-Verträgen nach) ordentlich zu schützen.

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