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Christoph Vavrik wurde von der ÖVP mit offenen Armen empfangen.

30. März 2017 / 18:40 Uhr

Abkassierer, Umfaller und Putin-Hasser: NEOS-Flüchtling Vavrik passt bestens zur ÖVP

Die ÖVP dürfte sich tatsächlich in einem gewaltigen Aufwind befinden. Mittlerweile hält sie bei 51 Abgeordneten, was nur noch einer weniger als bei der SPÖ (52) ist. Grund für diesen Zuwachs ist die Entscheidung Christoph Vavriks, vom NEOS- in den ÖVP-Klub zu wechseln.

Kommentar von Unzensurix

Dieser Schritt kommt nicht überraschend, weil Christoph Vavrik angekündigt hatte, die NEOS im März zu verlassen. Allerdings hörte sich das ursprünglich eher so an, dass er sein Nationalratsmandat zurücklegen würde, weil er bei den NEOS irgendwie wegen „homophober Äußerungen“ in Ungnade gefallen sein soll. Dabei hat er sich doch absolut gendergerecht dafür entschuldigt, dass ihm völlig irrtümlich eine Bemerkung herausgerutscht ist (Adoptionswünsche homosexueller Paare wären eine „gesellschaftliche Abartigkeit“), die seine „schwulen und lesbischen Neos- Mitstreiter_Innen und -Bürger_Innen“ verletzt hatte (unzensuriert.at berichtete).

Kehrte in seine politische Heimat ÖVP zurück

Doch dürften ihm seine ehemaligen politischen Mitstreiter nicht so recht geglaubt haben, weswegen er „mit diesem Schritt“, wie er erklärte, in seine „politische Heimat“ zurückkehrt. In eine Heimat, die mit Sicherheit ebenfalls seine Einstellung und sein Engagement gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin würdigt, wie man in seinem Kommentar zum Staatsbesuch (2016) des ehemaligen Präsidenten Heinz Fischer in Moskau nachlesen kann.

Putin würde Frieden gefährden

Dort befürchtete er sogar, dass dieser Staatsbesuch die Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Russland vorbereiten würde und forderte daher vehement, dass diese Sanktionen bleiben müssen. Auch urteilte er über Präsident Putin, dass dieser „unter vollkommener Missachtung der europäischen Werteordnung, das Völkerrecht gebrochen“ habe und  „den europäischen Frieden mit seiner revisionistischen, völkisch-imperialen Außenpolitik“ gefährden würde. Auch soll Putin, nach Christoph Vavrik (nunmehr ÖVP), „Schauprozesse in bester stalinistischer Tradition gegen verschleppte ausländische Staatsbürger“ inszenieren.

Außenminister Vavrik derzeit nicht möglich

Jetzt steht die ÖVP allerdings vor dem großen Problem: Welche Aufgaben soll man diesem außenpolitischen Spezialisten überantworten? Das Amt des Außenministers ist ja derzeit an Sebastian Kurz vergeben.

Aber man sollte sich höchstwahrscheinlich gar nicht den Kopf darüber zerbrechen, was Christoph Vavrik (ÖVP), der nocheinmal für seine Äußerungen zu Kreuze kroch („Ich habe mich in der Wortwahl arg vergriffen.“), für die ÖVP bedeutet. Das wird schon ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka wissen, der Christoph Vavrik mit offenen Armen empfing und sogar mit dem Bibelwort „der, der ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein“ verteidigte.

Tadelloser ÖVPler

Allerdings wird der Wähler bei den kommenden Nationalratswahlen ebenfalls wissen, was für Personen sich die ÖVP angelt, um noch eine Stimme mehr im Parlament zu haben. Jemanden, der noch viele Monate ordentlich als Nationalratsabgeordneter abkassiert, obwohl er eigentlich gehen wollte. Jemanden, der mit seiner Wortwahl gegen Präsident Putin fast als Kriegstreiber zu bezeichnen wäre. Jemanden, der seine eigene Meinung sofort leugnet, wenn es von ihm verlangt wird. Jemanden, der für eine andere Partei auf der Liste stand und den Wähler nunmehr vor den Kopf stößt. Jemanden…

Jedenfalls jemanden, der tadellos zur ÖVP passt!

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