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Mit seinem Militärensatz in Syien macht sich Donald Trump bei seinen bisland treuesten und engagiertesten Anhängern unbeliebt. Der Mainstream bejubelt ihn hingegen dafür.

9. April 2017 / 12:18 Uhr

Massive Kritik aus rechtem Lager an Trump wegen Syrien-Angriff

So rasch wird man vom Buhmann der internationalen Politik und der Mainstreampresse plötzlich zum "Retter der westlichen Werte". Es genügt, in Donald Trumps Fall, ein völkerrechtswidriger Angriff auf einen souveränen Nationalstaat, nämlich Syrien. Ob des außenpolitischen Umfallers Trumps, wenden sich nun viele ehemalige Unterstützer von ihm ab, unter anderem auch die in den USA sehr wirkmächtige alternative Rechte (Alt-Right).

Der Mainstream jubelt hingegen, springt denn sogar der rosa Standard für Trump in die Bresche und berichtet von "Ultra-Rechten, die Trump angreifen".

Angriff von langer Hand geplant

Denn der scheinbar plötzlich von Trump beorderte Bombenangriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt, unzensuriert berichtete ausführlich, kann nur von langer Hand geplant gewesen sein, um die Regierung Baschar al-Assads und den Friedensprozess in Syrien zu schwächen. So ist bekannt, dass Syrien über keine chemischen Kampfstoffe mehr verfügt, diese wurden unter internationaler Aufsicht auf einem US-Kriegsschiff zerstört. Andererseits benutzen Islamisten und "Rebellen" immer wieder Giftgas bei ihren Kampfeinsätzen.

Alt-Right Vertreter sehen in dem Militärschlag die Handschrift des sogenannten "deep state", also der Schattenregierung in den USA, bestehend aus den Geheimdiensten und Interessengruppierungen aus der Rüstungsindustrie sowie der Hochfinanz.

Trump brach seine Versprechen

Die sonst sehr Trump-loyal berichtenden alternativen US-Onlinenachrichtenseiten Breitbart News und Infowars.com sparten nicht mit Kritik an dem Militärschlag gegen Syrien und Trumps gebrochenen politischen Versprechen. Denn Der US-Präsident vertrat im Wahlkampf noch ganz andere Ansichten. So lehnte er ein militärisches Engagement in Syrien dezidiert ab. Er wolle sich auf die Innenpolitik fokussieren und nicht auf die Außenpolitik, so der O-Ton damals.

Auch die Unterstützung von islamistischen Terrorgruppierungen durch seinen Vorgänger Barack Obama kritisierte Trump immer wieder heftig. Mit den von ihm nun angeordneten Luftschlägen verhalf er aber just dem Islamischen Staat (IS) zu einer neuen Militäroffensive in der betroffenen Region Homs. Zu schlechter Letzt holte sich Trump auch nicht die Zustimmung des US-Kongresses für seinen Militäreinsatz in Syrien und verstieß damit gegen die Verfassung. Noch im Jahr 2013 forderte er aber eben diese Vorgehensweise von seinen Kontrahenten ein.

Politiker, Blogger und Kirche kritisieren Trump

Als einer der ersten Politiker kritisierte der libertäre republikanische US-Senator Rand Paul den Militärschlag Trumps. Die USA wurden nicht angegriffen, also sei dieser Militärschlag auch nicht notwendig gewesen. Bereits die früheren US-Interventionen im Nahen Osten hätten gezeigt, dass dadurch keine Stabilität erreicht werde, so die Kritik. Auch der prominente Blogger Paul Joseph Watson kündigte Trump aufgrund des Militäreinsatzes die Gefolgschaft. Trump habe sich an das Establishment und die Kriegsindustrie verkauft.

Zuletzt äußerte auch die Konservative Pamela Geller, politische Aktivistin und Autorin, ihren Unmut über den Bombenangriff. Das Vorgehen zeuge nicht von einer durchdachten Außenpolitik und sei eher ein "Schuss ins eigene Knie" gewesen. Der identitäre Aktivist und Publizist Richard Spencer ging mit Unterstützern vor dem Weißen Haus in Washington auf die Straße und forderte "walls not wars", also Mauern statt Kriege, und "America First". Dabei wurden er und seine Unterstützer von Antifa-Gewalttätern attackiert, wie Ruptly zeigt.

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Kritik von syrischen Christen

Kritik kam auch von der katholischen Kirche in Syrien. Die USA hätten keinerlei Interesse an einer Untersuchung des Giftgas-Angriffes gezeigt und durch ihren Militärschlag die ohnehin verheerende Lage der Christen in dem Land noch weiter verschlimmert, so etwa der katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan.

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