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45 Millionen Euro an Gebühren jährlich bekommt der Jugendsender Funk, um etwa Fragen nachzugehen, was so geil an einem Fetisch sein kann.

22. April 2017 / 18:18 Uhr

45 Millionen Euro für “Fickt euch”, “Auf Klo” und falsche Inhalte: “Funk” massiv unter Druck

Dass in Deutschland die Rundfunkgebühren abgeschafft werden sollen, von denen ARD und ZDF profitieren, dafür liefern beide Sender selbst genug Argumente. 45 Millionen Euro werden jährlich in „Funk“, ein sogenanntes „Content-Netzwerk“ investiert, das massiv in Kritik geraten ist. Funk liefert online Inhalte unter anderem auf YouTube für eine Zielgruppe zwischen 14 und 29 Jahren. Über 40 unterschiedliche Sendungsformate werden angeboten, etwa „Jäger und Sammler“, „World Wide Wohnzimmer“,  „Auf Klo“ oder „Fickt euch!“. Doch die Inhalte sollen nicht nur geschmacklos, sondern inhaltlich auch falsch sein, wie kritisiert wird.

Barbaras Titten ein Wahnsinn

World Wide Wohnzimmer etwa ist die „YouTube-Satire-Show mit Dennis & Benni Wolter“. Die beiden Zwillinge kommentieren die Schlagzeilen der Internet-Stars mit spitzer Zunge und laden sich hierzu regelmäßig prominente Gäste ein, wie sie schreiben. Diverse Folgen mussten allerdings vom Netz genommen werden. Etwa jene, in denen die beiden Stars sich über die üppige Oberweite der Moderatorin Barbara Schöneberger lustig machten. Dabei zitierten sie den Kommentar eines Users auf You Tube, der wie folgte lautete: „Barbaras Titten sind der Wahnsinn.“ Über 100.000 Mal wurde es angeklickt, bevor es vom Netz genommen wurde. Und auch ein weiteres Video, in dem die Zwillinge sexistische Kommentare über Sängerin Lena Meyer-Landrut vorlesen, ist inzwischen nicht mehr abrufbar.

Mit dem Vorlesen von derartigen Inhalten aus dem Netz wollen sich die Macher übrigens gegen Hasskommentare einsetzen. „Die Grundidee entspricht völlig unserer Haltung“, verteidigt daher eine Funk-Sprecherin die Inhalte.

Investigative Inhalte nachweislich falsch

Auch ein anderes Programmformat von Funk wird mittlerweile heftig unter Beschuss genommen. Nämlich das als „investigatives Format auf Facebook“ beschriebene Werk „Jäger und Sammler“, in dem von derzeit 49 Sendungen neun Mal die Person Suzie Grime zu sehen ist, die – so kritisiert der Blogger „Doktorant“ öffentlich auf Youtube – auf eine unprofessionelle Art und Weise nachweislich falsche und radikal-ideologisch motivierte Inhalte vor ein jugendliches Publikum trage. Gegen Suzie Grime, die die Einnahme von Ritalin (einem Arzneistoff, der eine berauschende Wirkung verursachen kann) toll findet, soll bereits mehrfach wegen Drogenkonsum ermittelt worden sein, heißt es.

AfD: Funk ist unnötig und wahnsinnig teuer

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat Funk den Kampf angesagt. Joachim Paul, der medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz, kritisiert, dass Funk unnötig, wahnsinnig teuer und tendenziös sei: „Es ist meines Erachtens untragbar, dass Gebührengelder für eine grenzenlose Ausdehnung von ARD und ZDF ins Internet verbrannt werden.“

Zudem würden die Gebührenzahler durch die Verbreitung von Funk-Videos mittelbar die Giganten Facebook und Google finanzieren. „Das ist dem Gebührenzahler nicht vermittelbar. Es gibt unzählige freie Youtube-Kanäle und Blogs, die zugleich unterhalten und immer professioneller informieren – und das gratis. Warum müssen ARD und ZDF hier als Konkurrenz auftreten, der ein unermesslicher Kapitalberg zur Verfügung steht, der den Wettbewerb verzerrt?“, hinterfragt Paul.

Linke Stimmungs- und Meinungsmache

Der AfD-Politiker ortet eine Stimmungs- und Meinungsmache durch die öffentlich-rechtlichen Sender. Denn bereits ein oberflächlicher Blick auf die Inhalte zeige, dass Funk einem abgestandenen linken Gesellschaftsbild verpflichtet sei und deshalb Stereotype vermittelte: „Ob Zuwanderung, Geschlechter, Kultur oder Gesellschaft: die politische Voreingenommenheit ist förmlich mit den Händen zu greifen. Die Inhalte tragen fast ausschließlich linke Weltbilder zur Schau. Ein Wettstreit der Ideen, der Anspruch, gesellschaftliche Kontroversen auch umfassend darzustellen, ist bislang kaum erkennbar. Es ist längst Zeit, dieses Format kritisch zu hinterfragen und sich Gedanken über die Zukunft des teuren Projekts zu machen.“

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