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Van der Bellen verglich vor Schülern Kopftuch-Verbot und Deportation in Konzentrationslager. Jeder Geschichtsprofessor wäre wohl seinen Job los, wenn derartiges von ihm öffentlich würde.

26. April 2017 / 17:06 Uhr

NS-Verharmlosung? Van der Bellen verglich Kopftuch-Verbot indirekt mit Deportation ins KZ

Die Einlassungen von Alexander Van der Bellen zur Kopftuch-Debatte waren noch schlimmer, als im ORF-Report am Dienstag gezeigt wurde. Mittlerweile ist nämlich das gesamte Video der von der Vertretung der EU-Kommission am 24. März veranstalteten Schüler-Diskussion bekannt geworden. Und dabei zeigt sich: Der Bundespräsident erweiterte den Appell, alle Frauen sollten aus Solidarität mit Mosleminnen ein Kopftuch tragen, noch mit folgendem, völlig jenseitigem Vergleich:

Das ist nicht so weit hergeholt. Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Dänen während der deutschen Besatzung doch etwas Ähnliches gemacht: Und nicht-jüdische Dänen haben angefangen, den David-Stern zu tragen als symbolische Geste oder tatsächliche Geste des Widerstands gegen die Deportation von Juden damals.

Die politische Diskussion, ob es ein westlicher Staat dulden soll, dass sich Frauen im Staatdienst mit dem Symbol einer Einwanderer-Religion verhüllen, stellt Van der Bellen somit als ebenso protestwürdig dar wie die massenhafte Deportation von Juden in Konzentrationslager unter der Nazi-Herrschaft.

Schlag ins Gesicht jüdischer Opfer wie Frau Gertrude

Abgesehen von der möglichen juristischen Relevanz – NS-Verharmlosung steht in Österreich unter Strafe – ist der Vergleich ein Schlag ins Gesicht der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus und ihrer Nachkommen. Der an sich schon widerwärtigen Vereinnahmung des Holocaust-Schicksals von „Frau Gertrude“ durch eine Werbeagentur folgt damit die nächste Demütigung der Dame, die Van der Bellen mit ihrem millionenfach angeklickten Video möglicherweise den Wahlsieg gesichert hat.

Hier das gesamte Video. Die umstrittene Passage findet sich nach etwa 26 Minuten:

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