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Schadet oder nützt dem bürgerlich-grünen Georg Willi die Verschiebung der Vorwahlen in Innsbruck im Kampf gegen den linken Flügel der Partei?

30. April 2017 / 11:00 Uhr

Datenpanne: Innsbrucker Grüne müssen Bürgermeisterkandidatenwahl verschieben

Von einer Datenpanne wurden die Innsbrucker Grünen jetzt bei der Bürgermeisterkandidatenwahl heimgesucht. Eigentlich hätte dieses Wochenende die Kür des Bürgermeisterkandidaten für die Wahlen im Frühjahr 2018 stattfinden sollen. Allerdings erhielten 50 der 400 stimmberechtigten Innsbrucker Grünen keine fristgerechte Einladung. Ein Datenbankfehler hat die Vorwahlen jetzt verunmöglicht.

Jetzt möchte man es ein Monat später, Ende Mai 2017, neuerlich versuchen. Am 29. Mai sollen die Innsbrucker Grünen neuerlich zusammenkommen, um zwischen den beiden Kandidaten, Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider und dem Tiroler Nationalrat Georg Willi, auszuwählen.

Match: Linke Pitscheider gegen bürgerlich-grünen Willi

Die Vorwahlen haben nicht nur lokalpolitisch für Innsbruck höchste Brisanz, sondern das Potential auch landes- und bundespolitisch die Grünen in neue Turbulenzen zu stürzen. Während die bisherige Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider dem deklariert linken Flügel der Tiroler Grünen zuzurechnen ist, kommt der bürgerlich-grüne Georg Willi von rechts. Es geht also wieder einmal um eine Richtungsentscheidung bei den Grünen. 

Seinen Einstieg hatte Willi als Gemeinderat 1989 auf einer Liste der Vereinten Grünen Österreichs (VGÖ) in einer Zeit, wo sich auf Bundesebene linke und rechte Grüne längst vereinigt hatten. Beruflich war er damals im Institut für Alpenländische Land- und Forstwirtschaft engagiert, dessen Leiter der nachmalige ÖVP-Bürgermeister, Landeshauptmann und jetzige Landtagspräsident Herwig van Staa war.

Landwirtschaftspolitik: Willis Vater arbeitete mit FPÖ zusammen

Und auch familiär hat Willi jedenfalls keine linken Wurzeln. Sein Vater Ing. Josef Willi, ein Agrarexperte, arbeitete in den neunziger Jahren intensiv in der Landwirtschaftspolitik mit der FPÖ zusammen und ist einer der Autoren des sogenannten Huber-Plans, einem FPÖ-Landwirtschaftsprogramm, das Jörg Haider 1999 in Kärnten sachpolitisch mit in die Position des Landeshauptmanns brachte. Aktuell wird Willi neben seiner bürgerlichen Herkunft parteiintern auch die schiefe Optik rund um den versuchten Mandatsrückkauf in der Landwirtschaftskammerwahl angelastet.

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