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Armin Wolfs “Verhörraum-Stil” (C ORF-Direktor Prantner) im ZiB2-Studio ist noch harmlos gegen das, was er sich jetzt gegenüber dem Spitzenkandidaten des RFS geleistet hat. Facebook-Umfrage über Wolf am Ende des Artikels.

7. Mai 2017 / 09:54 Uhr

Wie kann jemand so ein Opfer sein? Skandalöse Attacke von Armin Wolf auf den RFS-Spitzenkandidaten

Am 4. Mai fand die Elefantenrunde für die Wahl der Österreichischen Hochschülerschaft statt. An der traditionell vom umstrittenen ORF-Moderator Armin Wolf geleiteten Podiumsdiskussion nahmen nach einigem Hin und Her die Spitzenkandidaten aller Listen teil, die von 16. bis 18. Mai bundesweit zur Wahl stehen.

ÖH erfand Klubstatus, um RFS nicht einladen zu müssen

Zuerst war nur eine Diskussion jener Fraktionen angekündigt, die aktuell in der Bundesvertretung „Klubstatus“ haben, hieß es von Seiten der Österreichischen Hochschülerschaft, die als Veranstalter agierte. Einziger Haken an der Sache war, dass es in der ÖH-Bundesvertretung so etwas wie einen Klubstatus gar nicht gibt. Ziel des Manövers war es offensichtlich, den Ring freiheitlicher Studenten (RFS), der mit einem Mandat in dem Gremium vertreten ist, von der Diskussion auszuschließen.

Das deckte der RFS noch vor der Diskussion auf und machte Druck auf die ÖH wie auch auf Armin Wolf, den der RFS aufforderte, seine Moderation aufgrund der diskriminierenden Einladungspolitik zurückzulegen. Die Bundesvertretung lud dann doch noch alle Fraktionen ein, die bei der Wahl antreten.

Wolf attackierte RFS-Kandidaten untergriffig

ORF-Moderator Armin Wolf schien davon nicht begeistert zu sein. Nach der Vorstellungsrunde fiel er völlig aus der Rolle des Diskussionsleiters und griff den RFS-Spitzenkandidaten Felix Mayrbäurl – zum johlenden Gaudium zahlreicher linker Claqueure im Publikum – frontal an.

„Wie kann jemand so machtvoll sein und die ganze ÖH in die Knie zwingen, und gleichzeitig so ein Opfer?“, versuchte Wolf, den Freiheitlichen lächerlich zu machen. Ein Video, das vom RFS auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht wurde, zeigt die skandalöse Szene. 

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Mayrbäurl erwähnte in seiner, im Video dokumentierten Replik auch, Wolf habe ihm „im Vorraum hinten gedroht“. Gegenüber unzensuriert konkretisiert er den Vorwurf dahingehend, dass Wolf vor der Diskussion auf ihn zugegangen sei und sinngemäß gesagt habe: „Wenn Sie mir noch einmal unsauberen Journalismus vorwerfen, bekommen sie Probleme.“ Der ORF-Journalist stritt eine Drohung auf Twitter im Gespräch mit einem anderen Nutzer ab.

Tatsächlich hatte der RFS Wolf im Vorfeld unsauberen Journalismus attestiert. Und zwar deshalb, weil der Moderator den Versuch der ÖH-Führung, den RFS von der Diskussion auszuschließen, verteidigt hatte. Der Klubstatus sei sogar „das gleiche Kriterium wie bei ORF-Wahldiskussionen“.

Zudem hatten die freiheitlichen Studenten Wolf via Presseaussendung aufgefordert, seine Funktion als Diskussionsleiter als „Zeichen der Überparteilichkeit“ zurückzulegen und nicht „diese miese Einladungspolitik der ÖH-Exekutive“ zu unterstützen.

Wolf als Selbstdarsteller

Allgemein fällt Wolf als Diskussionsleiter der ÖH-Elefantenrunde jährlich mit seiner selbstdarstellerischen Art auf. Über weite Strecken gleicht die Diskussion mehr einer Armin-Wolf-Comedy-Show als einer ernsthaften Diskussion. Das Niveau leidet darunter erheblich und ob es der Wahlbeteiligung dienlich ist, darf bezweifelt werden.

Ist Armin Wolf im öffentlich-rechtlichen ORF noch tragbar?

Der Moderator war zuletzt schwer unter Druck geraten, als Kritik am "Verhörraum-Stil" in der ZiB2 durch ORF-Online-Chef Thomas Prantner geäußert wurde. Eine Mehrheit der Leser in der Zeitung Österreich bestätigte Prantners Kritik. Unzensuriert fragt aktuell auf Facebook die Nutzer, ob sie Armin Wolf im ORF noch für tragbar halten. 

Armin Wolfs „Verhörraum-Stil“ (© ORF-Direktor Prantner) im ZiB2-Studio ist noch harmlos gegen das, was er sich jetzt…

Posted by unzensuriert.at on Sonntag, 7. Mai 2017

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