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Nationalteam-Goalie Greiss outete sich als Trump-Fan und markierte einen Hitler-Clinton-Vergleich auf Instagram mit “Gefällt mir”.

14. Mai 2017 / 10:58 Uhr

Hitler-Clinton-Vergleich: Verband schützt Eishockeygoalie Greiss, Olympischer Sportbund will Verbannung

Dass Meinungsfreiheit sehr oft bei einer anderen Meinung endet, ist gerade in Deutschland gelebte Praxis. Zuletzt bekam diese undemokratische Haltung der Sänger Xavier Naidoo zu spüren. Weil er gegen die politische Elite trällerte, platzte sogar eine Kooperation mit einem Bremer Radiosender.

Bei Sportverbänden geht es unterschiedlich zu, nachdem der deutsche Eishockey-Nationaltormann Thomas Greiss einen Hitler-Clinton-Vergleich auf Instagram gut fand. Während der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) in einer Aussendung erklärt, dass man politisch neutral sei und den Spielern die Meinungsfreiheit nicht nehmen wolle, droht der Olympische Sportbund dem Sportler, der gerade bei der Eishockey-WM in Köln im Einsatz ist, mit der Verbannung von den Olympischen Spielen. Siehe dazu auch den Bericht in der Kleinen Zeitung.

Stiftung machte Greiss als "rechten Sünder" ausfindig

Anlass für die Aufregung in der Sportwelt waren Angriffe der berüchtigten Amadeu-Antonio-Stiftung, die rechte Tendenzen in der Gesellschaft beobachtet und diese dann in die Öffentlichkeit bringt. Miro Dittrich, bei dieser Stiftung fürs Online-Marketing zuständig, hat den deutschen Eischockey-Goalie Thomas Greiss als Verbreiter "rechtsextremer Inhalte" im Netz ausfindig gemacht. Laut deutschlandfunk.de habe Greiss durch Likes auf Instragram seine Zustimmung zu rechten Posts geäußert:

"Never arrested, never convicted, just as innocent as Hillary." Zu deutsch: Nie festgenommen, nie verurteilt – genauso unschuldig wie Hillary. Dazu ein Foto von: Adolf Hitler. Den Vergleich Hitler-Clinton hat der Nutzer the_lone_wolf07 gepostet, dessen rund 5.000 Beiträge meist in die gleiche Richtung gehen: Pro Trump, Anti Clinton, islamfeindlich.

Hitler-Clinton-Vergleich mit "Gefällt mir" markiert

Thomas Greiss habe, so deutschlandfunk.de weiter, das Hitler-Foto mit diesem Text mit "Gefällt mir" markiert – und zwar mit seinem verifizierten Instagram-Account thomasgreiss1.

Thomas Greiss ist offenbar an der US-Politik interessiert, spielt er doch in der amerikanischen Profiliga NHL bei den New York Islanders. Als die Amadeu-Antonio-Stiftung Greiss beim Eishockeyverband anpatzte, reagierte er laut deutschlandfunk.de folgendermaßen:

Wir haben das Gespräch mit Thomas Greiss bezüglich seiner Instagram-Likes gesucht. Thomas Greiss hat die Bilder wieder entliked. Sein Verhalten in Bezug auf die vergangenen Instagram-Likes, die nun wieder entliked sind, hat für seine Position als Spieler der deutschen Nationalmannschaft keine Konsequenzen.

Deutscher Olympischer Sportbund fordert Olympia-Ausschluss

Anders als der Eishockeyverband reagiert der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Dessen Präsident Alfons Hörmann sagte zur "Causa Thomas Greiss":

Wer so agiert oder kommuniziert, kann nicht Teammitglied in Pyeongchang sein.

Vielleicht nur ein Sturm im Wasserglas, denn bis dato ist noch völlig unklar, ob die amerikanische Profiliga NHL ihre Meisterschaft wegen der Olympischen Spiele 2018 unterbrechen wird. Greiss könnte dann ohnehin nicht nach Pyeongchang fahren und müsste für seinen Arbeitgeber in New York im Tor stehen.

Deutsche Medien jagten Ruderin wegen ihres Freundes

Wie hart der Deutsche Olympische Sportbund gegen Sportler vorgeht, die als "rechts" denunziert wurden, zeigte der Fall der Ruderin Nadja Drygalla. Sie musste im August 2012 die Olympischen Spiele in London verlassen. Grund war eine von linksextremen Antifaschisten initiierte Hetzkampagne, die von den etablierten Medien weitergeführt wurde. Drygalla wurde ihre Beziehung zu einem ehemaligen NPD-Aktivisten vorgeworfen.

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