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Der freiheitliche Klubobmann Gottfried Waldhäusl (im Bild rechts) will ein Förderungsverbot für den umstrittenen Blutkünstler Hermann Nitsch.

18. Mai 2017 / 19:18 Uhr

FPÖ will Förderungsverbot für Blutkünstler Nitsch

Dass Rita Nitsch, die Ehefrau des umstrittenen Blutkünstlers Hermann Nitsch, wegen Steuerhinterziehung rechtskräftig verurteilt wurde (unzensuriert berichtete), ist für Gottfried Waldhäusl, den Klubobmann der FPÖ Niederösterreich ein „gefundenes Fressen“. Seit vielen Jahren schon ist den niederösterreichischen Freiheitlichen der Blutkünstler, dem sogar in Mistelbach ein eigenes Museum gewidmet wurde, ein Dorn im Auge. In Erinnerung gerufen sei an dieser Stelle an eine Protestaktion im Jahr 2007, bei der die Freiheitlichen mit dem Spruch „Nitsch dir was“ gegen das Museum, das mit Steuergeld finanziert wurde, auftraten.

Defizitäres Museum verschlingt enorme Steuergeld-Summen

Im Zuge einer aktuellen Pressekonferenz hielt Waldhäusl fest, dass nach wie vor die Aufrechterhaltung des schwer defizitären Museums in Mistelbach mit Betriebszuschüssen von unglaublichen 820.000 Euro jährlich finanziert wird – freilich mit Steuergeld der Niederösterreicher. Bei der jüngsten Landtagssitzung beantragte die FPÖ ein rigoroses Förderungsverbot für den „ÖVP-Günstling“ Nitsch. Auch die „umgehende Refundierung sämtlicher Förderzahlungen“ verlangen die Freiheitlichen.

Und Waldhäusl legt nach:

Egal ob Blut- und Fäkalienkunst oder der Bau eines eigenen Museums, für den ÖVP-Blutsbruder Nitsch musste der Steuerzahler immer tief in die Tasche greifen. Alleine in den Jahren 2006 bis 2014 hat der Blutkünstler und Busenfreund der Mikl-ÖVP 12,5 Millionen Euro an Landesförderungen lukriert. Nicht zu vergessen: Das Land NÖ hat fast die gesamten Kosten in Höhe von fünf Millionen Euro für die Errichtung des Nitsch-Museums Mistelbach getragen. Weitere finanzielle Zuwendungen sind aufgrund der Übernahme durch die NÖ-Kulturwirtschaft und das schwer defizitäre Museums-Management erfolgt. In Summe sind also mehr als neun Millionen Euro an Landesförderungen in das Blut-Museum des ÖVP-Liebkindes geflossen.

Mikl-Leitner schweigt zur Steueraffäre Nitsch

Landeshauptfrau Mikl-Leitner habe es bis heute nicht geschafft, auch nur ein einziges Wort zur Steuerhinterziehung des Ehepaars Nitsch zu sagen, und bringe damit ihre „Blutsbruderschaft“ mit dem umstrittenen Künstler zum Ausdruck. „Auch die Frage, ob die Landeshauptfrau einige der grauenhaften Nitsch-Bilder in ihrem neuen Büro hängen hat, wollte sie bis dato nicht beantworten“, kritisiert Waldhäusl.

SPÖ verließ aus Protest die Sitzung

Die Landtagssitzung selbst war turbulent. Die SPÖ-Mandatare verließen aus Protest den Saal, weil sie im Antrag, der den Titel „Blutschande der Blutsbande“ trägt, „NS-Antragsdiktion“ erkennen wollten. Die ÖVP wiederum verteidigte ihren Künstler als einen namhaften Vertreter der Moderne.

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