Es sind Wahlen und (fast) keiner geht hin. Unter diesem Motto verlaufen alle zwei Jahre die Wahlen zur Österreichischen Hochschülerschaft. Dieses Jahr gab es sogar einen neuen Minusrekord. Gerade einmal 24,48 Prozent der wahlberechtigten Studenten gaben an einer der 73 Hochschulen des Landes ihre Stimme ab. Angesichts dieses Desinteresses an dieser Form der Studentenvertretung stellt sich die Frage der demokratischen Legitimation der von einer zusehends schwindenden Minderheit gewählten Mandatare.
Grüne Studenten große Verlierer
Während die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) als stimmenstärkste Fraktion mit 26,39 Prozent der Stimmen beinahe das gleiche Resultat wie 2015 erreichen konnte, legten die sozialistischen Studenten (VSStÖ) um über 5,5 Prozentpunkte zu und kamen auf 20,4 Prozent. Nahezu im gleichen Ausmaß verloren die Grünen und Alternativen Studenten (GRAS) an Wählerzuspruch und gehen als große Verlierer aus der Wahl hervor. Die ebenfalls als links einzustufende Fachschaftsliste (FLÖ) konnte sich um 1,5 Prozentpunkte leicht verbessern.
Leicht verbessern konnte sich der Ring freiheitlicher Studenten (RFS) auf etwas über 3 Prozent. Die Freiheitlichen waren im Wahlkampf massivem Mobbing ausgesetzt, an dem sich auch ORF-Moderator Armin Wolf im Rahmen der Spitzenkandidaten-Podiumsdiskussion beteiligt hatte. In einer Frage bezeichnete er den RFS-Spitzenkandidaten Felix Mayrbäurl als "Opfer".
Linksextremer Kurs wird fortgesetzt
An den Machtstrukturen innerhalb der Studentenvertretung hat der diesjährige Wahlgang nichts verändert. Mit 29 der 55 Mandate verfügen die Linksfraktionen von VSStÖ, GRAS und FLÖ weiterhin über eine absolute Mehrheit. Nach ersten Aussagen der Spitzenkandidatinnen des VSStÖ (Hannah Lutz) und GRAS (Marita Gasteiger) ist man auch gewillt, die Koalition der Linksparteien aufrecht zu erhalten.
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