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Kanzlerin Angela Merkel blendet Gewalt an deutschen Schulen aus und schwadroniert lieber im Berliner Nobelbezirk über Europa.

25. Mai 2017 / 10:06 Uhr

Merkel wirbt in ausgesuchten Schulen für die Vorzüge der EU – Doch warum nicht in Multikulti-Problemschulen?

Harsche Kritik der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry erntet Kanzlerin Angela Merkel für ihren jüngsten Besuch der Kurt-Tucholsky-Oberschule in Berlin. Statt in Berlin-Pankow „Lust auf Europa“ zu machen, hätte Merkel lieber die Problemschule im niedersächsischen Mühlenberg (Hannover) besuchen sollen. Anlass zu Petrys Kritik war ein Artikel des Göttinger Tageblatts, das über die unhaltbaren Zustände an dieser Schule berichtete.

Merkel besuchte Schule mit nur geringem Migrantenanteil

Die AfD-Vorsitzende wirft in einem Kommentar Angela Merkel vor, dem Betrachter mit ihrer Stippvisite in der Oberschule eine heile Welt vorzugaukeln. Statt im schönen Pankow mit Schülern entspannt über Europa zu plaudern, wäre es eine gute Idee gewesen, mit Eltern der Grundschule in Mühlenberg zu sprechen. Dort leide der Unterricht nicht nur darunter, dass viele Kinder aus schwierigen Verhältnissen und mit wenig Deutschkenntnissen lernten, sondern auch unter einem Schulklima, welches von Verrohung und Gewalt geprägt sei. Während der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund an der von Merkel besuchten Berliner Oberschule nur 7,4 Prozent betrage, liege dieser bei der Grundschule in Mühlenbach bei 90 Prozent.

Grundschule beschreibt sich als „interkulturell, inklusiv, individuell“

Das Göttinger Tageblatt zitierte in seiner Onlineausgabe vom 15. Mai ein vertrauliches Papier, das nach Abstimmung mit dem Schulvorstand und dem Personalrat an die zuständigen Behörden weitergeleitet worden war. Demnach seien Lehrkräfte und schulische Mitarbeiter einer als besonders hoch wahrgenommenen verbalen und körperlichen Gewaltbereitschaft von Schülern und Eltern ausgesetzt. Die Palette reiche von Beschimpfungen bis zu verbalen Bedrohungen.

Den inklusiven, interkulturellen Alltag an der Schule schilderte der Zeitung der Vorsitzende des Fördervereins, Christian Schön. Tritte und Schläge seien unter den Kindern an der Tagesordnung. Mädchen würden als „Schlampen“ tituliert. Doch die zumindest verbale Gewalt beschränke sich nicht nur auf die Schüler. So schildert Schön den Auftritt eines Vaters, der eine schulische Mitarbeiterin mit den Worten „Mit Dir sprech’ ich gar nicht, Dich stech’ ich ab“ bedrohte.

Unterricht kaum noch möglich

Tatsächlich beschränken sich die Zustände in Mühlenberg nicht nur auf die Grundschule, sondern sind auch an der örtlichen Peter-Ustinov-Oberschule virulent. Bildungsexperten sprechen bereits von einem „pädagogischen Notstand“. An beiden Schulen sei ein regulärer Unterricht kaum noch möglich. Der Einsatz von „multiprofessionellen Teams“ an den Schulen soll nun zur Lösung des Problems beitragen.

Angesichts schulischer Realitäten, wie in Mühlenberg bekannt geworden, merkt Petry in ihrem Kommentar sarkastisch an, dass dort die Zuhörer sicher höchst interessiert Merkels Ausführungen gelauscht hätten‚wonach im Unterricht viel häufiger über die Bedeutung des Schengen-Raumes, in dem es keine Passkontrollen gibt, gesprochen werden sollte.

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