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Außer zu einer Burkini-Kundgebung im Jahr 2016 hat sich laut Betreiber noch keine Burkiniträgerin auf das Badeschiff am Donaukanal verirrt.

26. Mai 2017 / 13:28 Uhr

Wiener Badeschiff löst mit Gratis-Eintritt mit Burkini Shitstorm aus, punktet aber bei Gutmenschen

Berichte in der Boulevardpresse über eine PR-Aktion der Badeschiff Wien GmbH, die Betreiber würden Mosleminnen im Burkini zum Gratis-Baden einladen, lösten einen heftig auflodernden Shitstorm aus. Mit ihren Berichten über die Toleranz gegenüber Intoleranten sorgten heute.at und Co. allerdings auch für kostenlose Werbung für das Badschiff in einem rot-grünen Wien, das im letzten Dezember zu 65,68 Prozent den Islam-Versteher Van der Bellen gewählt hat. Kundschaft genug also, die sich von derlei angezogen fühlen könnte.

Grünes Netzwerk

Die Aktion sorgte, wie zu erwarten, für Schlagzeilen und viele, meist negative Leserkommentare. Wie das Wiener Wählerverhalten zeigt, dürfte es aber einer Mehrheit sogar gefallen haben oder zumindest egal gewesen sein. Vor allem kommt die demonstrativ zur Schau gestellte Toleranz gegenüber den Intoleranten nicht von ungefähr. Denn laut der Tageszeitung Die Presse ist der Geschäftsführer und Miteigentümer des Badeschiffes, Gerold Ecker, dem Grünen-Netzwerk zuzurechnen.

Gutmenschen-Klientel befriedigt

Die toleranten, weltoffenen Betreiber des Badeschiffes scheinen ihre Ziele also erreicht zu haben. Man erregte Aufsehen, rief sich zu Beginn der Badesaison in Erinnerung und die eigene Klientel ist zufrieden. Zudem musste man auch nicht befürchten, dass badefreudige Mosleminnen das Schiff stürmen würden, nur weil sie nichts dafür zu bezahlen hätten. Denn Frauen, die derart in ihren archaischen Strukturen verhaftet sind, dürfen sich nicht einfach zum Spaß den lüsternen Blicken fremder Männer aussetzen, die sich vielleicht auch noch zeitgleich im selben Schwimmbecken aufhalten. Nicht umsonst geben die Betreiber zu, ohnehin noch keine Burkiniträgerin im normalen Badebetrieb auf dem Schiff gesichtet zu haben.

Standard-Schreiber ordnet Burkini-Tragen als religiöse Regel ein

Erwartbar springt die linke Zeitung Standard den Badeschiff-Betreiber bei und schreibt über die "hasserfüllten Meldungen im Web". Bemerkenswert ist allerdings die Einordnung des Burkini-Tragens, die Redakteur Fabian Schmid vornimmt, wenn er schreibt:

Aktionen, die Muslime bei der Ausübung religiöser Regeln unterstützen sollen, werden regelmäßig Ziel von Protestaktionen.

Darüber schütteln wohl sogar die meisten Moslems ungläubig den Kopf…

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