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Wegen der Impfpflicht in Italien wollen Familien Südtirol verlassen und in Österreich Asyl beantragen.

12. Juni 2017 / 11:00 Uhr

Wegen Impfplicht in Italien: 130 Familien aus Südtirol wollen Asyl in Österreich

Wie wird der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen entscheiden? 130 Südtiroler Familien haben sich an ihn gewandt und um Asyl in Österreich angesucht. Sie wollen damit verhindern, dass ihre Kinder geimpft werden müssen.

"Werden unsere Kinder nicht vergiften"

Die Asylabsicht hat Reinhold Holzer, Aktivist der Eltern-Initiative „Ökokinderrechte Südtirol“, gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA kundgetan:

Wir werden unsere Kinder nicht vergiften. Nicht nur diejenigen Menschen beantragen Asyl, die vor einem Krieg flüchten, sondern auch diejenigen, die ihre Rechte verletzt sehen.

Südtirol mit höchster Rate an Impfverweigerern

Südtirol ist die italienische Region mit der höchsten Rate an Impfverweigerungen. Künftig drohen dafür Strafen. Denn mit dem Schuljahr 2017/18 müssen Schulpflichtige in Italien gegen insgesamt zwölf Krankheiten geimpft sein. Das sieht ein am Freitag beschlossenes Regierungsdekret vor.

Entzug des Fürsorgerechts im Extremfall

Grundsätzlich gelte die Impfpflicht von „null bis 16 Jahren“, so die Zeitung Il Messaggero, wobei nicht geimpften Kindern und Jugendlichen an sich bereits ab Herbst der Schulbesuch verweigert werden kann. Eltern, die sich weigern ihre Kinder zu impfen, riskieren zudem Bußgelder von bis zu 7.500 Euro und im Extremfall den Entzug des Fürsorgerechts.

Rekordzahl an Masernfällen

Eine Rekordzahl an Masernfällen in Italien hatte zuletzt die im Land schon länger geführte Debatte über eine Impfpflicht neu aufflammen lassen. Bis Mitte Mai registrierten die Gesundheitsbehörden 2.395 Erkrankungen und damit sechsmal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Unklar ist jedoch, wie viele neuauftretende Krankheiten tatsächlich durch Impfverweigerer oder Einwanderer verursacht werden.

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