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Die unzensuriert.at Sonntag-Serie

25. Juni 2017 / 11:45 Uhr

Freiwillige Feuerwehrleute – Anonyme Helden unserer Heimat

Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass in unserem Land Feuerwehrleute Tag und Nacht bei Bränden, Hochwasserkatastrophen oder schweren Unfällen ausrücken und Leben retten. Doch nur wenige von ihnen üben diese Tätigkeit hauptberuflich aus. Bei den meisten handelt es sich um Menschen, die sich freiwillig und unentgeltlich in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Österreichweit organisiert sind sie in Freiwilligen Feuerwehren.

Grundpfeiler des heimischen Feuerwehrwesens

Das Feuerwehrwesen in Österreich ist Angelegenheit der einzelnen Bundesländer. In den Feuerwehrgesetzen der Bundesländer sind die Gemeinden, sofern es keine Berufsfeuerwehr gibt, verpflichtet, leistungsfähige und den örtlichen Verhältnissen entsprechend ausgerüstete Freiwillige Feuerwehren aufzustellen. Als Richtwert steht in einigen Gesetzen, dass zumindest die Mannstärke für einen Löschzug erreicht werden muss, um eine Feuerwehr bilden zu können. Dies wäre nicht möglich, wenn es in unserem Land nicht genügend Menschen gäbe, die ihre Freizeit opfern, um anderen in Notsituationen zu helfen.

Größte Einsatzorganisation Österreichs

Den sechs Berufsfeuerwehren und 314 Betriebsfeuerwehren stehen demzufolge 4.503 freiwillige Wehren gegenüber, die in Notfällen rasch und professionell Hilfe leisten. Über 312.000 Männer und Frauen, sowie rund 26.000 Jugendliche sind in diesen Freiwilligen Feuerwehren organisiert.

Doch das war nicht immer so. Erste Freiwillige Feuerwehren gründeten sich in Österreich ab dem Jahr 1857. Als Gründungsvater gilt der Innsbrucker Turnlehrer Franz Thurner. Zuvor war es Bürgern nicht möglich, sich in der absolutistisch regierten Habsburgermonarchie in Vereinen zu organisieren. Erst nach und nach wurden, begünstigt durch die bürgerliche Revolution von 1848, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entsprechende Vereinsgesetze erlassen.  

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zu Wehr“

Hervorgegangen sind die Freiwilligen Feuerwehren aus Turnvereinen, deren Mitglieder die Aufgabe des Brandschutzes und der Brandbekämpfung übernahmen. In der Folge wurden die Turner zur Brandbekämpfung ausgerüstet und ausgebildet. Doch wie alle privaten Initiativen in dieser Zeit, wurden auch die Turner von der Obrigkeit zunächst misstrauisch beäugt und in ihrer Tätigkeit eher behindert als gefördert.

Als die Umwandlung der alten Feuerlöscheinrichtungen in echte Feuerwehren stattfand, konnten die meisten Turnvereine dies allerdings nicht mehr aus eigenen Mitteln finanzieren. Die Organisation der Feuerwehr ging so oft auf die Gemeinde über oder wurde von Privaten finanziert und auf freiwillige Basis gestellt. Ein Relikt aus dieser Zeit ist unter den Feuerwehrleuten in einigen Bundesländern noch immer den Turnergruß „Gut Heil“.

Die christliche Gesinnung der Feuerwehrleute manifestiert sich in ihrem Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zu Wehr“. Ihr Schutzpatron ist der Heilige Florian, dessen Namenstag um den 4. Mai mit Kirchgang und Übungen begangen wird.

Bei Freiwilliger Feuerwehr steht Kameradschaft an erster Stelle

Zur Aufrechterhaltung des Betriebs und zur Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen sind die Freiwilligen Feuerwehren als „Non Profit Organisationen“ auf externe Finanzierungsquellen angewiesen. Im Wesentlichen setzen sich die Finanzmittel aus Einnahmen durch Feste und Veranstaltungen, finanzieller Unterstützung durch die Gemeinden sowie privaten Spenden zusammen. Nur unter bestimmten Umständen dürfen Freiwillige Feuerwehren Kostenersatz für einen Einsatz verrechnen.

Bei der Rekrutierung von aktiven Mitgliedern erweisen sich die Kameradschaft sowie das Streben, etwas zu leisten und neue Fertigkeiten zu erwerben, als wichtige Argumente, der Feuerwehr beizutreten. Ein Problem stellen im ländlichen Raum die Abwanderung und das Auspendeln aus dörflichen Gebieten dar. Insgesamt sind die Verantwortlichen jedoch optimistisch, auch in Zukunft genügend Menschen zu finden, die sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen und diese wichtige Freiwilligenarbeit verrichten.

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