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PayPal und Banken versuchen, die Identitäre Bewegung vom Zahlungsvekehr auszuschließen. Zur Finanzierung des Anti-Schlepper-Projekts im Mittelmeer setzt man jetzt auf Bitcoin.

26. Juni 2017 / 21:16 Uhr

Bankensperre, PayPal-Kündigung, Kickstarter-Bann: Identitäre Bewegung ruft zu Finanzierung von “Defend Europe!” über Bitcoin auf

Wer die Aktion der Identitären Bewegung, im Mittelmeer vor Ort das Schlepperunwesen zu stoppen, kürzlich mit PayPal honorieren wollte, bekam ein paar Tage darauf ein irritierendes Mail:

Verein zur Erhaltung und Förderung der kulturellen Identität hat Ihnen eine vollständige Rückzahlung über xy EUR für Ihren Einkauf gesendet.“

Mitteilung des „Händlers“: PayPal habe eine Kontosperre verhängt. Das „Einfrieren“ des Kontos zum Zwecke der „Überprüfung“ wurde nicht mehr aufgehoben.

Von Caroline Sommerfeld

Auf der Defend-Europe-Seite wird in einem Video erklärt, warum sich die IB von der PayPal-Sperre nicht kleinkriegen lässt. Der Sperrversuch beweise vielmehr, für wie wichtig man die Identitäre Bewegung offensichtlich hielte.

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Auf die Frage, wie man denn die dringend nötige Spende für ein seetüchtiges Schiff und eine Crew an den Mann bringen könne, antwortete Martin Sellner, IB-Co-Leiter Österreich, noch vorletzte Woche:

Paypal wurde massiv unter Druck gesetzt. Am besten wäre eine direkte Banküberweisung da wir für Defend Europe ein eigenes Konto gemacht haben.

Kein Konto!

Auch dieses Konto ist inzwischen tot. Die Steiermärkische Sparkasse Graz (Erste Bank Gruppe) hat von ihren AGB (Kündigung eines Vereinskontos bedarf keines Grundes) Gebrauch gemacht. Zuerst wurde das Projekt-Konto von „Defend Europe“ gesperrt, dann das der Identitären Bewegung Österreich. Die IB Deutschland ist mitbetroffen: auch dort wurde von der Sparkasse das Konto ohne Angabe von Gründen aufgelassen.

Die Identitäre Bewegung hat derzeit in diesem Land kein Konto mehr.

Wenn es Banker (Privatbanken z.B.) unter den unzensuriert-Lesern gibt, die dies für einen Skandal halten und ein Konto zur Verfügung stellen könnten: Bitte melden Sie sich bei der IB Österreich ([email protected]).

Auch Crowdfunding-Anbieter sperrte das Konto

Die Crowdfunding-Plattform „Kickstarter“ sperrte zuerst das Konto für die App „Patriot Peer“, ein neuer Versuch, „Defend Europe“ per Crowdfunding darüber zu finanzieren, scheiterte auch. 

Martin Sellner lässt sich nicht unterkriegen:

Auch bei Kickstarter wurden wir gelöscht, aber wir starten mit einer englischsprachigen altright-Kickstarter-Seite neu. https://www.wesearchr.com. Da kommt erst einmal unser Kickstarter rauf!

Die Seite ist dezidiert mainstreamkritisch: „Put your money where your mouth is. And enjoy the fireworks“ Hier ist das IB-Feuerwerk zu finden: https://www.wesearchr.com/bounties/defend-europe-identitarian-sar-mission-on-the-libyan-coast, vorgestellt wird die neue Spendenkampagne mit diesem Video:

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Projektfinanzierungsplattformen sind jedoch ihrem Sinn nach kein Ersatz für ein reguläres Bankkonto: damit kann man Projekte anschubfinanzieren, wenn die avisierte Summe erzielt ist, ist die Aktion beendet.

Bitcoin als Alternative

Nun erfolgte die Twittermeldung: #Defendeurope verwendet ab jetzt #bitcoin

Bitcoin (BTC) ist die erste „Krypto-Währung“, inzwischen die bedeutendste dezentrale digitale Währung der Welt. Im Gegensatz zu allen anderen Währungen gibt es keine zentrale Institution, die Geld herausgibt oder verwaltet. Der Vorteil: zensurfrei!

Niemand kann aus dem Bitcoin-Netzwerk ausgeschlossen werden. Es gibt keine zentrale Kontrollinstanz, welche das Sagen hat.

Bitcoin funktioniert, indem man sich eine Art virtuelles Geldbörserl (Wallet) zulegt, dieses mit der Krypto-Währung anfüllt, indem man auf herkömmlichem Wege (SEPA-Überweisung, es gibt auch Bitcoin-Bankomaten und die Möglichkeit, in Postfilialen und fast allen Trafiken, Bitcoin-Bons zu kaufen) Euro für Bitcoins ausgibt. Dann kann man in jemand anderes Wallet diese Bitcoins einzahlen, und keiner bekommt es mit. Oder vielmehr: alle bekommen es mit, können also die Transaktion mitverfolgen, können nur nicht sehen, wer hier Zahlungen abwickelt.

Weil nun niemand diese Zahlungen zentral kontrolliert (technisch werden sie über QR-Codes verschlüsselt), gibt es auch keine Instanz, die beobachten kann, wer da was wem zahlt. Das kleine Risiko, dass ja Bitcoins in Euro zurückgewechselt werden müssen und der Kurs durchaus volatil ist, ist vernachlässigenswert im Vergleich zum riesigen Spendenentgang, wenn „Defend Europe“ keine verlässliche Zahlungsmöglichkeit hätte.

Bitcoin, Darknet und Gegenöffentlichkeit

Für Kleinbeträge bei Internetkäufen (Streamingdienste, Bezahlschranken, Pizzabestellen usw.) hat sich Bitcoin bereits etabliert. Der Alternativwährung hängt allerdings der Ruf an, dass Darknet-Käufe gern damit getätigt werden – die Transaktion bleibt ja anonym. Es besteht die Gefahr, dass das vielbeschworene Bild vom Darknet als Tummelplatz von Kriminellen, Verbreitern von Kinderpornographie und Drogenhändlern hier wiedergekäut wird. Das Darknet indes ist auch ein notwendiges Mittel für Journalisten und Dissidenten, die in ihren Ländern verfolgt werden.

Zum Mitschreiben: Bitcoin ist nicht im Darknet und vollkommen legal. In Zeiten immer widerwärtigerer politischer Denunziation und heuchlerischer „Unternehmensethiken“ wird das Aufsuchen und Aufbauen alternativer Strukturen unabwendbar.

Mit Bitcoin den Banken ein Schnippchen schlagen

Denn patriotische Gegenöffentlichkeit braucht leider Geld – und wenn im zentral kontrollierten, zensuraffinen Bank- und Finanzdienstleister-Sektor nichts mehr geht, ist Bitcoin (oder konkurrierende Krypto-Währungen) ein Schlupfloch. Ein Bitcoin-Konto einzurichten ist nicht schwer, überdies gratis, und hilft, dem Bankensystem ein Schnippchen zu schlagen. Der deutsche Bundesbankpräsident Weidmann hält Bitcoin für einen neuen „Störfaktor in der Finanzwelt“.

Anders als die „Hilfsorganisationen“ und NGOs hat „Defend Europe“ keine andere Finanzierungsbasis als Ihre Spenden, und mit der direkten Zahlung kommt jeder in Bitcoins zwischenverwandelte Euro bei den Aktivisten an. Wenn Österreichs Verteidigungsminister Doskozil die Mittelmeerroute „nicht von heute auf morgen“ schließen will, müssen andere zeigen, dass es nötig ist.

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