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Nicht nur das SEK geht bald mit österreichischen Titan-Schutzhelmen in den gefährlichen Einsatz.

2. August 2017 / 18:43 Uhr

Wegen wachsender Bedrohung: Deutsche Polizei rüstet mit österreichischen Titan-Helmen auf

Die linksextremistischen Krawalle in Hamburg beim G 20-Gipfel und die jüngsten Terroranschläge in Deutschland bescheren der österreichischen Sicherheitsindustrie neue Aufträge. In Zukunft sollen in 12 von 16 Bundesländern die  Polizei-Streifenwagen mit ballistischen Titan-Schutzhelmen ausgerüstet werden. 90 Prozent dieser Schutzhelme stammen aus Österreich. Produzent der Sicherheitshelme ist die oberösterreichische Firma ULBRICHTS Protection. Auch in der Schweiz und in Österreich soll die Streifenpolizei mit erweiterter Schutzausrüstung ausgestattet werden:

 Weitere Bundesländer prüfen derzeit eine Beschaffung ballistischer Helme für den Streifeneinsatz. Auch in Österreich sowie einigen Kantonen der Schweiz wird die persönliche Schutzausrüstung der Streifenbeamten derzeit um ballistische Titanhelme erweitert. Tschechien, Frankreich, Finnland und andere europäische Länder erwägen dies ebenfalls.

Hintergrund der Beschaffungsinitiativen sind die Terroranschläge der jüngeren Vergangenheit. Diese haben zu einer Neubewertung der Bedrohungslage sowie einer Anpassung der Einsatz- und Ausrüstungskonzepte geführt. Zusätzliche Relevanz hat das Thema besserer Schutz für Polizisten im Einsatz nicht zuletzt durch die Gewalteskalation beim diesjährigen G20-Gipfel in Hamburg erhalten.

Titan-Helme: Streifenpolizei im Ersteinsatz soll geschützt werden

Die Titan-Helme sollen vor allem die beim Ersteinsatz am Tatort eintreffenden Streifenpolizisten vor der Gewalt physisch schützen:

Kurz nach dem Notruf sind es meistens Streifenpolizisten, die zuerst am Einsatzort eintreffen ("First Responder"). Viele Einsatzszenarien, insbesondere Amok- oder Terrorlagen, erlauben es nicht, zunächst auf die Kollegen vom SEK zu warten. Neue Einsatzkonzepte sehen daher ein sofortiges Eingreifen vor. Eine große Bedrohung geht dabei von Projektilen aus, die aus kurzer Distanz abgefeuert werden. Dies gilt sowohl für Amok- und Anti-Terror-Einsätze als auch für viel häufiger auftretende Einsätze mit Schusswaffengebrauch ohne terroristischen Hintergrund, z.B. Raubüberfälle.

Titanhelme bieten den wirksamsten Schutz gegen direkten Kugelbeschuss, zum Beispiel aus einer Maschinenpistole. Das Material verhindert, dass der Helmträger durch die Verformung des Helms schwer oder tödlich verletzt wird. ULBRICHTS-Helme erfüllen die technischen Anforderungen der europaweit anerkannten Technischen Richtlinie (TR) "Gesamtsystem Ballistischer Schutzhelm" 05/2010. Diese berücksichtigt nicht nur die Stoppwirkung, sondern gemäß der VPAM-Prüfrichtlinie (Vereinigung der Prüfstellen für angriffshemmende Materialien und Konstruktionen) HVN 2009 auch den gefährlichen "Trauma-Effekt". Mit dem Begriff werden tödliche Verletzungen bezeichnet, die durch die Verformung des Helmes entstehen können, auch wenn das Geschoss durch den Helm gestoppt wurde.

Zusätzlich schützen Titanhelme gegen Explosionen, Stiche, Schläge und Chemikalien. Darüber hinaus sind alle Bauteile brandhemmend ausgeführt. Das Innenhelmsystem ist per Drehknauf von außen mit einem Handgriff exakt auf den jeweiligen Nutzer einstellbar. So lässt sich der "First-Response-Helm" in wenigen Sekunden auf 14 unterschiedliche Kopfgrößen anpassen.

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