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Polizei Wien: Hier braucht der ORF keine Nationalitäten mehr verschweigen, weil die Pressestelle erst gar keine preisgibt.

ORF

7. August 2017 / 11:43 Uhr

Zensur bei ORF und Polizei Wien: Über Herkunft von Straftätern wird einfach nicht berichtet

Medienkonsumenten wird es immer schwerer gemacht, sich über Hintergründe von Straftaten zu informieren, denn immer wieder verschweigen System-Medien, woher die Täter kommen. Jüngstes Beispiel ist eine wilde Schlägerei in einem Lokal in Salzburg-Lehen, wo zwei Brüder den Wirt niederprügelten. Während die Salzburger Polizei in ihrer Presse-Aussendung von einem „bosnischen Brüderpaar“ schreibt, findet sich in der von orf.at übernommenen Version nur noch der Begriff „zwei Brüder“.

Kommentar von Unzensurix

Warum die ORF-Schreiber in der sonst nicht merkbar gekürzten Wiedergabe der Polizeimeldung ausgerechnet das Wort „bosnische“ wegließ, kann mit journalistischen Grundsätzen sicher nicht argumentiert werden, denn da gelten nach wie vor die „sechs W“ als Maxime bei allen Recherchen: wer, wie, wo, was, wann, warum. Unter „wer“ sollten alle verfügbaren Informationen zu den Akteuren angeführt werden. Weil sonst hätte man ja auch Salzburg weglassen können und nur „ein Wirtshaus“ schreiben können.

Polizei Wien verschweigt Täter-Herkunft konsequent

Hätte die Schlägerei in Wien stattgefunden, wäre der ORF aus dem Schneider gewesen: Denn die Pressestelle der Wiener Polizei schickt – ganz im Sinne der rot-grünen Stadtregierung – schon seit zwei Jahren keine Nationalitäten von Straftätern mehr aus (alle anderen Landespolizeidirektionen schon). Wollen Journalisten in Wien erfahren, wer hinter den vielen Drogenverkäufen, Messerstechereien, Raubüberfällen oder Sex-Übergriffen steckt, müssen sie bei der Pressestelle anrufen und die Begeher jeder Tat einzeln nachrecherchieren – und das bitte vor 15 Uhr.

Positive Kriminalstatistik: Hat man auf Drogendelikte "vergessen"?

Und da wundert es den geschulten Konsumenten von Kriminalstatistiken auch gar nicht mehr, dass in den jüngsten Jubelmeldungen über den – angeblichen – Rückgang der Kriminalität samt Steigerung der Aufklärungsrate nur jene Bereiche genannt wurden, wo es halbwegs gut ausschaut. Das Thema Drogenhandel wurde beispielsweise völlig unter den Teppich gekehrt, so als ob es diesen Bereich gar nicht gäbe. Man kann wohl darauf wetten, dass die Zahlen dort nicht so gut ausschauen, wie man es der Bevölkerung im Vorwahlkampf weismachen will.

Aber kein einziges Medium – von Krone bis Standard – hat es der Mühe wert gefunden, hier nachzurecherchieren. Alle haben die Jubelmeldungen des Innenministeriums bzw. der Landespolizeidirektionen unreflektiert nachgebetet.

Rosarote Wahlkampfbrille – auf einmal geht es überall bergauf

Denn es fällt schon auf, dass nach Jahren der Hiobsbotschaften in fast allen Bereichen nun, ein paar Wochen vor der Wahl, ganz plötzlich die Wirtschaft wieder floriert, die Arbeitslosigkeit sinkt (Kursteilnehmer natürlich herausgerechnet) und sogar die Kriminalität zurückgeht. Ein Schelm, wer da Böses denkt…

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