Keine gute Zwischenbilanz gibt es für den seit 100 Tagen im Amt befindlichen französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. In den Umfragen über seine Amtsführung liegt Macron mit rund 36 Prozent schlechter als sein sozialistischer Vorgänger François Hollande. Wie bei Hollande vor fünf Jahren reichte es beim neuen Staatsoberhaupt zwar für einen Wahlsieg bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen, mehr kann der Sozialliberale Macron aber nicht liefern.
Vor allem seine Parlamentsriege, die sich zu einem erheblichen Teil aus politisch gänzlich unerfahrenen Neueinsteigern zusammensetzt, glänzt seit Wochen durch Inkompetenz und Pannenserien.
Großbaustelle Wirtschaftspolitik könnte Macron neuerlich zusetzen
Nach der Sommerpause muss der französische Präsident jetzt die seit Jahren bestehende Großbaustelle Wirtschaftspolitik durch seine Regierungsmannschaft in den Griff bekommen. Da geht es von Maßnahmen im Arbeitsrecht über die Steuerpolitik bis zu Fragen der Förderung von einzelnen Sektoren wie etwa der Landwirtschaft oder Industrie. Schon einmal, nämlich als Wirtschaftsminister in der Administration seines Vorgängers Hollande, wollte Macron hier den gordischen Knoten durchtrennen.
Letztendlich scheiterte er und musste das Kabinett verlassen. Jetzt könnte ihm neuerlich eine Blockade seiner Pläne drohen, vor allem wenn Mandatare seiner neuen Partei "La République", die auch regionale Interessen zu vertreten haben, ihm die Gefolgschaft bei Abstimmungen verweigern.
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