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30. Dezember 2014 / 07:30 Uhr

Vor Akademikerball: Organisator geht juristisch gegen Gewaltaufrufe vor

Rund einen Monat vor dem 3. Wiener Akademikerball am 30. Jänner 2015 läuft nicht nur der Kartenvorverkauf sehr gut, wie Organisator Udo Guggenbichler mitteilte, auch die Gegner formieren sich. Im Vorjahr war es im Zuge der Anti-Ball-Kundgebungen zu erschreckenden Gewaltausbrüchen eines linksextremen Mobs in der Wiener Innenstadt gekommen. Geschäftsauslagen wurden eingeschlagen Mülleimer und Knallkörper geworfen und die Polizeistation Am Hof angegriffen. Fast 700 Chaoten wurden angezeigt, nur wenige waren der Polizei jedoch namentlich bekannt. Der bundesdeutsche Student Josef S. wurde als mutmaßlicher Rädelsführer – nicht rechtskräftig – zu zwölf Monaten Haft wegen Landfriedensbruchs, versuchter schwerer Körperverletzung und schwerer Sachbeschädigung verurteilt. Bei der Anfahrt zur Hofburg wurden erneut zahlreiche Ballbesucher Opfer der marodierenden Horden.

Alle Infos zum 3. Wiener Akademikerball (Kartenbestellung etc.)

Während viele Medien im Angesicht des verbreiteten Schreckens auf Distanz zu den von ihnen bis dahin gehätschelten Gegendemonstranten gingen, scheint sich im Kreis der Demo-Organisatoren keinerlei Vernunft breit zu machen. Im Gegenteil: „Militanz“ wird ausdrücklich als probates Mittel bezeichnet, schließlich gehe es darum, den Ball zu „blockieren“ und „unmöglich zu machen“.

Ballorganisator Udo Guggenbichler hat auf die zirkulierenden Aufrufe mit mehreren Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft reagiert, wie er der Austria Presse Agentur mitteilte. „Faktum ist: Wir werden uns nichts gefallen lassen. Alle mutmaßlichen Straftaten, die wir beobachten, werden wir zur Anzeige bringen“, kündigte er auch in Hinblick auf den Ballabend am 30. Jänner 2015 an. Gegenüber Unzensuriert.at ergänzte Guggenbichler: „Wir werden jene Personen und Organisationen, die glauben, ihre Hetze im Schutz der Anonymität betreiben zu können, vor den Vorhang des Rechtsstaats bitten.“

Zur Anzeige gebracht wurde beispielsweise ein Sujet der NOWKR-Gruppe mit dem Spruch „Für ein Ende der Gewalt“, wobei der Zettel, auf den dieser gedruckt ist, zerrissen dargestellt wird. „Aus dieser Darstellung lässt sich eindeutig und unmissverständlich schließen, dass der Protest gegen den Akademikerball von vornherein auf das Mittel der Gewalt setzt“, heißt es in der Sachverhaltsdarstellung. Um Ermittlungen ersucht hat Guggenbichler auch gegen die „Offensive gegen Rechts“, die sogar ein „öffentliches Blockadekonzept“ veröffentlicht hat,  sowie gegen die „Interventionistische Linke“, die in Zusammenhang mit dem Akademikerball über „Massenblockaden als Ziviler Ungehorsam“ diskutierte. Ort dieser Veranstaltung war die Akademie der bildenden Künste, die heuer nach den Ball-Krawallen zahlreichen Demo-Teilnehmern Unterschlupf geboten hatte.

NOWKR will „auf den bisherigen Erfolgen aufbauen“

Das NOWKR-Bündnis unterstrich in seiner öffentlichen Reaktion auf die Sachverhaltsdarstellungen auf seine eigene Art die Wichtigkeit des juristischen Vorgehens. „Durch Demonstrationen, Blockaden und Militanz konnte der Ball in den vergangenen Jahren bereits massiv geschwächt und eine breite gesellschaftliche Debatte über Burschenschaften angestoßen werden“, heißt es in einer Presseaussendung, in der die Sprecherin des Bündnisses ankündigt, „in diesem Jahr auf den bisherigen Erfolgen aufbauen“ zu wollen.

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