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Ashin Wirathu, spiritueller Kopf der “Ma Ba Tha”-Bewegung in Myanmar.

12. September 2017 / 13:03 Uhr

Myanmar: Buddhistischer Kampf gegen die Islamisierung

In den letzten Wochen ist in den Massenmedien immer wieder vom Elend der Volksgruppe der „Rohingya“ in Myanmar (dem früheren Burma) zu lesen. Vom „brutalen Vorgehen“ der burmesischen Armee gegen diese Bevölkerungsgruppe ist da die Rede, einer „gewaltsamen Vertreibung“, ja gar einem „Genozid“. Besonders überraschend ist hierbei, dass diese „Gewaltorgien“ offenbar von buddhistischen Mönchen unterstützt, teilweise sogar angeführt werden. Was ist da also los in Myanmar?

Eingewanderte, moslemische Minderheit

Die Rohingya sind eine moslemische Minderheit, die sich überwiegend in Rakhine, der westlichsten Provinz des Landes, angesiedelt hat. Heimisch sind die Rohingya nämlich ursprünglich im Nachbarland Bangladesch, von wo her sie hauptsächlich zu Zeiten der englischen Kolonialbesatzung in großen Scharen eingewandert sind. Und wie immer, wenn Moslems in großer Zahl irgendwo einwandern, läuft es nach einem bestimmten Muster ab: Erst vermehren sie sich exzessiv (etwa doppelt so stark wie die einheimischen Burmesen, deren Geburtenrate wiederum für jeden europäischen Staat die sofortige Lösung aller Pensionsprobleme bedeuten würde), dann werden Moscheen und Koranschulen gebaut, die Frauen unter den Schleier gezwungen – und dann beginnt der Terror gegen die einheimischen „Kuffar“.

Das Prinzip der „Hidschra“

Natürlich haben auch die Rohingya ihre Salafisten, die versuchen Einheimische zu konvertieren und, genau wie in anderen Ländern, mit der Zeit eine Untergrundarmee bilden. Es kommt zu Vergewaltigungen, „ungläubige“ Männer werden auf offener Straße erschlagen, teils mit Macheten verstümmelt… alles, was man inzwischen auch in Europa aus leidvoller Erfahrung kennt. Das Prinzip der „Hidschra“ eben, wie es im Koran beschrieben ist. Zuletzt kämpften militante Rohingyas einen offenen Guerilla-Krieg gegen die burmesische Armee, mit dem Ziel eines unabhängigen und natürlich islamischen Rakhine.

Die aktuellen Auseinandersetzungen entbrannten nach koordinierten Anschlägen einer Rohingya-Gruppe auf 24 Polizeistationen und eine Armeebasis. Dabei kamen neben 59 Aufständischen auch 12 Sicherheitskräfte zu Tode.

Spirituelle Legitimation zum Widerstand

Selbstredend ließ sich das die überwiegende Mehrheit der buddhistischen Burmesen nicht so ohne weiteres gefallen. Und sie erfahren intensive Unterstützung durch die höchsten Instanzen ihres Werte- und Glaubenssystems – durch buddhistische Mönche. Ashin Wirathu ist der wohl berühmteste von ihnen, der es unter hetzerischen Überschriften wie „DER TERRORMÖNCH“ oder „Das Gesicht des buddhistischen TERRORS“ schon auf die Cover so einiger westlicher Meinungs-Magazine geschafft hat.

Wirathu ist der spirituelle Führer der „Ma Ba Tha“-Bewegung in Myanmar, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Land komplett islamfrei zu machen.

Buddhisten haben aus der Geschichte gelernt

Mönche wie Wirathu liefern so „ihren“ Buddhisten das nötige Rüstzeug, spirituelles Schild und ideologisches Schwert für ihren „Counter-Dschihad“, ihren Befreiungskampf gegen die drohende Islamisierung. Denn die Völker Südostasiens haben – offenbar in krassem Gegensatz zu den europäischen Völkern – aus ihrer Geschichte gelernt: Man darf nicht vergessen, dass Afghanistan einmal buddhistisch war, genauso wie in Indonesien und Malaysia ursprünglich ein wahrlich bunter Mix aus Hindus, Buddhisten, Christen und Naturreligionen friedlich miteinander lebte – bis der Islam sich mit der ihm eigenen, rohen Gewalt durchsetzte. Das gleiche gilt für die ehemals hinduistischen Länder Bangladesch und Pakistan.

Die Nobelpreisträgerin

Auch Aung San Suu Kyi, Friedensnobelpreisträgerin 1998 und De-facto-Regierungsschefin von Myanmar, gerät mittlerweile immer öfter ins Visier westlicher Medien. Inzwischen gibt es sogar erste Petitionen, ihr der Friedensnobelpreis abzuerkennen

Denn der Regierungschefin wird vorgeworfen, sich nicht eindeutig genug auf die Seite der Rohingya zu stellen; und in der Tat hat Suu Kyi klar Stellung bezogen, indem sie sich diesem Narrativ westlicher Medien verweigert und stattdessen deutlich von „islamischem Terror“ spricht, der von der burmesischen Armee in Rakhine bekämpft werde.

Beinahe könnte man den Eindruck gewinnen, die große Dame der myanmarischen Politik hat nicht ihr Leben lang gegen eine Militärdiktatur angekämpft, um sich nun widerstandslos einer neuen, islamischen Gewaltherrschaft zu unterwerfen.

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