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18. September 2017 / 09:33 Uhr

Mittelmeer-Wall: Libysche Milizen als Unsicherheitsfaktor bei Migranten-Abwehr

Für trügerisch halten Experten die derzeitige partielle Befriedung der Küsten in Libyen gegen die Migranten-Massen aus Afrika. Während manche italienische Regierungspolitiker den sogenannten „Mittelmeer-Wall“ und das zugrunde liegende Bündnis mit libyschen Milizen, darunter der Brigade 48, als Patentlösung gegen noch mehr Migrantenboote loben, hegen Insider der fragilen libyschen Innenpolitik berechtigte Zweifel. Miliz-Verbände, die derzeit den Küstenschutz gegen Flüchtlinge in Libyen innehaben würden, hätten vor wenigen Monaten noch offen unter der IS-Fahne gekämpft.

Andere Einheiten, zusammengesetzt aus ehemaligen libyschen Regierungstruppen, aber auch Rebelleneinheiten unterschiedlicher Ausrichtung würden sich von italienischen Mittelsmännern teuer bezahlen lassen, um Migranten in Schach zu halten. Die Gelder, aber auch Waffen- und Ausrüstungslieferungen würden nur dazu dienen, um sich für den nächsten Waffengang im libyschen Bürgerkrieg aufzurüsten.

Migrantenströme nach Europa sind Spielball in libyschem Machtkampf

So würden Migrantenströme nach Europa vor allem ein Spielball im libyschen Machtkampf sein. Schon in den vergangenen Jahren hätte man sich von diversen Geldgebern bzw. Schlepperorganisationen entsprechend entlohnen lassen, um Flüchtlingsboote bereitzustellen und ablegen zu lassen. Derzeit bekomme man an manchen Küstenabschnitten durch Financiers aus Europa eben mehr bezahlt, als von den Schlepperorganisationen, um Stopp zu sagen.

Gleichzeitig ist man aber auch mit einer immer größeren Ansammlung an gestrandeten Personen aus Afrika konfrontiert, die in Lagern und Behelfsunterkünften versorgt und bewacht werden müssten. Deshalb würden bereits jetzt immer neue Finanzforderungen über das Mittelmeer in Richtung Rom abgeschickt, um eine Extra-Geldspritze zu bekommen. Fließt dieses nicht, dann werden bald wieder Boote in Richtung italienisches Festland in Marsch gesetzt werden.

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