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Drei Monate noch, bis der Weltkulturerbestatus aberkannt wird. Das rot-grüne Wien tut nichts dagegen.

27. September 2017 / 18:30 Uhr

Heumarkt-Hochhaus statt Weltkulturerbe Wien: Die Zeit läuft in drei Monaten ab

Nachdem die UNESCO am 6. Juli 2017 Wien auf die Rote Liste der gefährdeten Weltkulturgüter gesetzt hatte, läuft die Zeit, bis die weltweite “Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur” Wien den Welterbestatus aberkennt.

Rot-Grün weiterhin auf Baukurs

Am 1. Juni hatte der Wiener Gemeinderat mit den Stimmen der rot-grünen Koalition jenen Flächenwidmungsplan beschlossen, der am Heumarkt, der unmittelbar an den ersten Bezirk grenzt, eine Hochhaus-Bebauung zulässt. Aktuell ist vom Immobilienspekulanten Michael Tojner ein 66 Meter hoher Wohnturm neben dem Hotel Intercontinental geplant. Die UNESCO verlangt die Verringerung der geplanten Turmhöhe auf höchstens 43 Meter, wenn Wien seinen “außergewöhnlichen, universellen Wert” erhalten will.

Halbzeit für die Rettung des Kulturerbe-Status

Die UNESCO hatte bei der Entscheidung, Wien auf die Rote Liste zu setzen, der Stadt sechs Monate Zeit für die Modifikation des überdimensionierten Spekulationsobjektes eingeräumt, andernfalls werde der Welterbestatus aberkannt. Nun, nach drei Monaten, fragen sich die Bürger: Was ist von Seiten der Stadt geschehen? Antwort: nichts.

Wien läuft also Gefahr, den Welterbe-Status, eine vor allem für den Tourismus wichtige Auszeichnung, zu verlieren. Dafür wird der von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou geförderte Investor Michael Tojner ein gutes Geschäft machen.

UNESCO schläft nicht

Die UNESCO hingegen beobachtet den Fall genau und setzt sich weiter für den Erhalt des historischen Ensembles ein. So mahnte die UNESCO-Generaldirektorin bei der Generalversammlung von Blue Shield am 13. September 2017 erneut die welterbekonforme Projektierung und Gestaltung der Stadt Wien ein.

Blue Shield ist eine internationale Organisation für den Schutz des Kulturerbes, deren Präsidentin Ursula Stenzel seit vielen Jahren die mangelnde Wertschätzung von Kulturgütern seitens der Wiener Stadtregierung und die vermutlich vorsätzlich unklar gehaltene Rechtslage zwischen Bund und Gemeinde Wien kritisiert.

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