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Zwangsmaßnahme gegen Unabhängigkeitsbewegung: Die Katalonen haben keine Vertretung mehr in Wien.

6. November 2017 / 11:30 Uhr

Katalanische Vertretung in Wien wurde von spanischer Zentralregierung geschlossen

Einen weiteren zwangsweisen Hoheitsakt, diesmal sogar in Wien, hat die spanische Zentralregierung getroffen. Die katalanische Vertretung in der Wiener Stadiongasse, unweit des Wiener Rathaus, wurde einfach geschlossen.

Vertretung bestand seit 2015

Gleichzeitig wurde die Delegation in Wien, an der Spitze der Leiter Adam Casals, entlassen. Angeordnet hat die Maßnahme der spanische Ministerpräsident Mariano  Rajoy höchstpersönlich. Die Vertretung bestand seit 2015.

Casals ist jetzt nur mehr Privatperson in Wien. Der Katalane möchte aber noch eine Weile in Wien bleiben. Der Ex-Delegationsleiter betrachtet die Maßnahme zwar als illegal, kann sich aber nicht dagegen wehren. Organisations-, Personal- und Finanzhoheit liegen in Barcelona, und das ist von der spanischen Zentralmacht jetzt quasi besetzt. Casals will aber weiterhin in Wien bleiben. In der Bundeshauptstadt gibt es auch einen eigenen katalanischen Kulturverein.

Madrid: Nur Vertretung Kataloniens in Brüssel blieb offen

Insgesamt wurden dreizehn der vierzehn Vertretungen Kataloniens durch Rajoy geschlossen. Bis auf weiteres hält man die Vertretung Kataloniens in Brüssel offen. Brüssel ist doppelt wichtig, in der Kommunikation der Spanier über Katalonien. Dort ist nicht nur die EU-Zentrale, sondern in Belgien hält sich derzeit auch der abgesetzte und unter Hochverratsanklage stehende Ex-Regonalpräsident Carles Puigdemont auf.

Gleichzeitig gibt es für die Katalanen und ihre Unabhängigkeit in keinem EU-Land so hohe Sympathie wie im flämischen Teil Belgiens. Ein Staatssekretär aus den Reihen der flämisch-nationalen Partei N-VA hatte Puigdemont sogar ausdrücklich Asyl angeboten.

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