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Die skandalösen Zustände in Wiens privaten Asylheimen decken sich mit jenen aus Niederösterreich, wie Recherchen von unzensuriert und Fass ohne Boden offenbarten (Symbolbild).

14. November 2017 / 12:00 Uhr

Massive Missstände auch in Wiens privaten Asylunterkünften

Nicht nur durch die auf unzensuriert aufgedeckten skandalösen Zustände in Niederösterreichischen Asylheimen scheint es sich nun auch durch die Aufdeckung von Missständen in Wiener Privatquartieren durch Recherchen von Fass ohne Boden zu einem “flächendeckenden” Skandal auszuweiten. Wir berichten momentan in einer Serie über unfassbare Zustände in Niederösterreichischen Heimen, Fass ohne Boden hat eine Geschichte der Kronen Zeitung zum Anlass genommen, weiter zu recherchieren und damit die Machenschaften der boomenden Asylindustrie aufgedeckt.

Jung-Asylwerber-Betreuer ohne pädagogische Ausbildung

Auf Grund zweier unangekündigter und einer vorangekündigten Überprüfung eines Wiener Asylheimes für unbegleitete Minderjährige durch die Magistratsabteilung 11 (Amt für Jugend und Familie) und des Fonds Soziales Wien (FSW), musste eine 13 Seiten umfassende Mängelliste erstellt werden.

Entgegen der Behauptung der Heimleitung verfügte diese jedoch über keine pädagogische Leitung der Einrichtung. Drei angestellte “Pädagogen” fungierten während der Kontrollen durch die Ämter als “Notlösung”.

Betreuer sprechen schlechter Deutsch als Asylwerber

Nach Angaben des “Whistleblowers” gegenüber Fass ohne Boden hätten die Mitarbeiter des Heimes teilweise über geringere Deutschkenntnisse als die Asylwerber verfügt. Keiner der Mitarbeiter konnte eine in Österreich erworbene Ausbildung oder Qualifikation vorweisen. Selbstredend gibt es daher auch keinerlei Nachweise pädagogischer Zielvorgaben. Die Erreichbarkeit der Mitarbeiter gestaltete sich aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse als schier unmöglich. Mitarbeiter-Fortbildung oder Beschwerde-Management fehlten gänzlich.

Beanstandete Mängel wurden ignoriert

Die private Einrichtung, die immerhin bis zu 45 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge beherbergte, wurde nach Angaben der Kronen Zeitung immerhin mit zwei Millionen Euro (Steuergelder) subventioniert. Nach Ansicht des “Whistleblowers” hätten die Behörden viel zu spät auf die Missstände reagiert. Selbst ein Jahr nach diversen Mängelbehebungs-Auflagen durch die MA 11 verfügte die Einrichtung noch immer über keinen pädagogischen Leiter.

Brandschutz-Auflagen der Behörde ebenfalls ignoriert

Neben den unzähligen beanstandeten und schlussendlich durch den “Whistleblower” aufgedeckten Mängeln wurde auch der behördlich vorgeschriebene Brandschutz samt diverser von Behörden-Seite erteilter Auflagen beharrlich ignoriert. Auch hier wäre ein rascheres Einschreiten der Behörde, gerade was “sensible” Bereiche wie Brandschutz betrifft, mehr als angebracht gewesen.

121.500 Euro pro Monat für 45 Flüchtlinge

Auch hier sind erschreckende Parallelen des Wiener Heimes in Favoriten zu den von uns recherchierten niederösterreichischen Heimen zu erkennen. Im Wiener Asylquartier wurde innerhalb von 17 Monaten ein Sachschaden von 32.000 Euro durch die Bewohner der Unterkunft verursacht. Nach Angaben des “Whistleblowers” erhielt die Heimleitung für 45 unbegleitete Minderjährige im Schnitt 121.500 Euro pro Monat. Von dieser Summe sollten alle laufenden Kosten bestritten werden.

Alleine dadurch ist wohl zu erkennen, dass es sich bei derlei Missständen ganz offensichtlich um flächendeckende Phänomene und keine Einzelfälle handelt.

In dem Niederösterreichischen Heim, über das wir in einem unserer Beiträge berichtet hatten, war nach einer Renovierung in Höhe von 50.000 Euro nach drei Jahren nur noch ein Totalschaden zu diagnostizieren.

Auch in Hinblick auf die Verpflegung der Heimbewohner kam es nach der Kündigung eines Koches immer wieder zu Beschwerden. Schlussendlich erklärten sich die Heimbewohner gegen Entgelt (3,50 Euro/Stunde) bereit, bei der Zubereitung ihrer Speisen mitzuhelfen. Auch hier sind Parallelen zu unseren Berichten über die Bezahlung der Flüchtlinge für Tätigkeiten, die sie selbst betreffen – unter anderem das Saubermachen der Unterkunft – deutlich zu erkennen.

Zuständige Behörden erkennen keine Verfehlungen ihrerseits

Von Seiten des Sprechers des FSW erklärte man gegenüber Fass ohne Boden, man hätte “rasch und umfassend auf die Gegebenheiten reagiert”. Die durch FSW und MA 11 beanstandeten Mängel und deren eingeforderte Behebung seien von Betreiber-Seite nicht in zufriedenstellendem Ausmaß erfolgt, somit wurde der Fördervertrag per 21. Juni mit Wirksamkeit Ende September gekündigt, so die Stellungnahme der Behörden.

Von Seiten der Betreiber war man gegenüber Fass ohne Boden zu keiner Stellungnahme bereit.

Zurück bleiben fassungslose Steuerzahler und das Resümee, dass die Heimbewohner, die auf andere Institutionen aufgeteilt wurden, dort wohl nach dem bereits bekannten Schema unter anderem weitere Sachschäden und somit horrende Kosten verursachen werden.

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