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Prof. Dr. Jörg Meuthen bleibt einer der Parteichefs. Die Presse mutmaßt fälschlicherweise einen “Rechtsruck”.

AfD

6. Dezember 2017 / 19:30 Uhr

Für Medien ein Skandal: Jörg Meuthen und Alexander Gauland neue AfD-Spitze

Am letzten Sonntag hat der achte Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover stattgefunden. Das dabei, anders als bei allen anderen Parteien und deren Veranstaltungen, mit heftigen Protesten zu rechnen war, ist der Polizei bereits bewusst gewesen.

AfD-Abgeordneter wurde verletzt

Daher ergab sich für die Delegierten der Partei ein ungewöhnliches Bild für eine friedliche, parteiinterne Veranstaltung, als sie sich von Stacheldraht geschützt an unzähligen Beamten zur Veranstaltungshalle vorbei begeben mussten. Wie die Berliner Zeitung berichtet, waren rund 6.500 Linke auf der Demonstration, dass dabei “nur” ein Polizist durch einen Flaschenwurf verletzt wurde, scheint bei den Krawallen großes Glück zu sein. Auch der Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk wurde auf seinem Weg zur Halle leicht verletzt.

Frage nach neuer Führung

Die große Frage des Parteitages ist gewesen, wer denn nun die neue Führung in der Parteispitze übernehme. Die bisherige Doppelspitze aus Frauke Petry und Jörg Meuthen war zumindest von Seiten Frauke Petrys durch ihre Abwendung von der Partei ausgeschlossen. Viele rechneten mit einer Doppelspitze aus Alexander Gauland und Alice Weidel, da diese als Spitzenduo im Wahlkampf und nun gemeinsame Fraktionsvorsitzende der neuen Bundestagsfraktion das neue Gesicht der AfD darstellen, und gleichzeitig verschiedene parteiinterne Strömungen abdecken.

Gauland und Meuthen neue Spitze

Nachdem sich der Parteitag zunächst entschieden hatte, dass man eine Doppelspitze behalten möchte, hat sich jedoch Jörg Meuthen, welcher neulich dadurch für Schlagzeilen gesorgt hat, dass er ein Landtagsmandat in Stuttgart aufgibt und in das Europaparlament wechselt, mit einer fulminanten Rede und 72 Prozent der Stimmen als einer der Parteivorsitzender wählen lassen. Als zweites konnten sich zunächst weder der Oberst a.D. und Landesvorsitzender der AfD Berlin, Georg Pazderski, noch die adlige schleswig-holsteinische Überraschungskandidatin, Doris von Sayn-Wittgenstein, durchsetzen. Also bewarb sich in einem späteren Wahlgang nur noch Gauland, welcher mit 68 Prozent gewählt wurde.

Medien bezeichnen neue Spitze als “Rechtsruck”

Das neue Duo wird von der etablierten Mainstream-Presse als großer Sieg für die Nationalen wahrgenommen. Der Focus titelt, “Die Partei habe nichts dazu gelernt”, der Spiegel schreibt von den “Höcke-Rettern” (in Anspielung auf den Chef der Thüringischen AfD und als national geltenden Björn Höcke). Wenn man sich jedoch die zwei Vorsitzenden anschaut, sieht man, dass dies weit gefehlt ist.

Meuthen und Gauland sind beide Personen, welche nicht etwa dem rechten Rand der AfD zuzuordnen sind, sondern stets in der Mitte für Ausgleich gesorgt haben. So war es Meuthen, welcher einerseits für seine wirtschaftsliberale, gemäßigte Art bekannt ist, aber gleichzeitig oft für Personen wie Höcke gesprochen hat. Nicht jedoch, weil sie gemeinsame Ansichten teilen, sondern weil ihm klar ist, dass alle zusammenarbeiten sollten.

Auch ein Alexander Gauland, welcher von seinen Ansichten her konservativer als Meuthen ist, hat von seiner Seite aus schon vor Jahren diverse Wahlkampfauftritte in westdeutschen, liberalen Landesverbänden wie z.B. in Hamburg abgelegt und auch dort stets die Einigkeit der Partei heraufbeschworen. Man darf also gespannt auf die weitere Entwicklung der AfD sein, eine chaotische Selbstaufgabe, wie nach der Auffassung diverser Medien, hat sie am Wochenende sicherlich nicht vollzogen.

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