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Mugabes weiße Rassismusopfer sollen entschädigt werden, da ohne sie die Landwirschaft zusammengebrochen ist.

17. Dezember 2017 / 13:31 Uhr

Simbabwe: Enteignete Weiße sollen entschädigt werden, um ruinierte Landwirtschaft zu retten

In Simbabwe waren von Robert Mugabe mehr als 4000 weiße Farmer enteignet worden. Der neue Präsident Emmerson Mnangagwa kündigte nun an, die unter seinem Vorgänger enteigneten Weißen entschädigen zu wollen. Der neue Landwirtschaftsminister ordnete an, dass jene illegalen Landbesetzer, die die weißen Farmen okkupiert hatten, die besetzten Farmen umgehend verlassen müssen.

Von der Kornkammer zum Armenhaus

Simbabwe wurde 1980 von Großbritannien unabhängig. Die neuen schwarzen Machthaber übernahmen ein wohlgeordnetes, auf agrarische Produktion gestütztes Land, damals noch “Kornkammer Afrikas” genannt. Nach seiner Unabhängigkeit galt Simbabwe als afrikanisches Musterland, das den Sprung von der Kolonie in die Selbstständigkeit geschafft hatte.

Doch kurz darauf begann der Niedergang. Durch Misswirtschaft und Korruption fiel das Land immer weiter zurück. Nach vom Internationalen Währungsfonds geforderten Strukturanpassungen kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen und Generalstreiks. Diese ließ Mugabe durch die Armee niederschlagen und suchte einen Sündenbock für die sozialen und innenpolitischen Probleme.

Rassismus gegen Weiße

Mugabe beschuldigte offen die weißen Farmer, hinter den Unruhen zu stecken, und versprach eine Landreform zugunsten der schwarzen Einwohner. Dabei wiegelte er die Veteranen des Befreiungskriegs auf, die Weißen aus dem Land zu jagen und deren Ländereien zu besetzen.

Die Weißen wurden schließlich enteignet, woraufhin die Wirtschaft vollends zusammenbrach und die Inflation ins Unermessliche stieg. Heute werden nur noch zehn Prozent der seinerzeitigen landwirtschaftlich genutzten Flächen bewirtschaftet.

Ohne Weiße keine Landwirtschaft möglich

Die simbabwische Regierungspartei Zanu-PF beendete am 15. Dezember die Ära Mugabe. Auf ihrem Parteitag in Harare wurde der Beschluss des Zentralkomitees vom 19. November bestätigt, mit dem der 93-jährige Robert Mugabe nach 42 Jahren als Parteivorsitzender abgesetzt worden war. Am 21. November war Mugabe als Präsident zurückgetreten, und der langjährige Minister und von Vizepräsident (2014 bis Anfang November 2017) des Landes, der 75-jährige Emmerson Mnangagwa, zum Nachfolger als Staats- und Parteichef gewählt.

Ziel der neuen Regierung ist es, die Landwirtschaft wieder zu einer Hauptstütze der Wirtschaft zu machen. Da dies nur die Weißen vollbringen können, will Mnangagwa die im Zuge der Landreform enteigneten Weißen entschädigen und die illegal besetzten Farmen räumen lassen.

 

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