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Der Linksrepublikaner Oriol Junqueras (l.) könnte Carles Puigdemont nach den Wahlen beerben – oder auch nicht.

22. Dezember 2017 / 02:01 Uhr

Katalonien: Sieben Parteibündnisse stellten sich dem Wähler- die wählten die Unabhängigkeit

Mit Spannung wurde die für den 21. Dezember angesetzte Regionalwahl in Katalonien erwartet. Nach einer Unabhängigkeits-Abstimmung und deren Aussetzung durch die spanische Zentralregierung sowie einer Verhaftungswelle gegen führende Regionalisten war nun neuerlich der Wähler am Wort. Und der entschied sich klar für die Unabhängigkeit, wie auch der Kurier berichtet. Die Wahlbeteiligung lag ungewöhnlich hoch bei rund 80 Prozent.

Sieben Bündnisse – zwei Lager

Am Stimmzettel konnte er zwischen sieben Parteibündnissen entscheiden. Während jeweils drei davon zum Lager der Zentralisten und der Regionalisten zählen, gag sich eine weitere als neutral zwischen den Blöcken. Erwartet wurde ein Kopf an Kopf Rennen zwischen den beiden medial und propagandistisch hochgerüsteten Blöcken.

Zuletzt lagen die regionalistischen Linksrepuplikaner mit 33 bis 37 Sitzen als Einzelpartei knapp vor den liberalen Zentristen von Ciutadans mit 32 Sitzen. Auf den Plätzen folgten die regionalistische konservativ-liberale Junts per Catalunya mit 26 bis 27 Abgeordneten und die linke regionalistische CUP mit sechs bis sieben Sitzen. Insgesamt kamen die Regionalisten auf gut 71 Mandate – ein deutlicher Sieg.

Junqueras oder doch Puigdemont?

Während bisher der konservativ-liberale Carles Puigdemont den Sitz des Regionalpräsidenten bis zu seiner Absetzung innehatte, könnten jetzt die linken Regionalisten die Regierungsspitze erklimmen. Aussichtsreicher Kandidat ist Oriol Junqueras von den Linksrepublikanern. Er sitzt als bisheriger Vizepräsident in Untersuchungshaft, während Puigdemont noch in Brüssel verweilt. Was passiert, wenn Puigdemont heimkehrt, vermag keiner zu sagen: Wird er erst als Wahlsieger angelobt und danach verhaftet, oder umgekehrt? Es dürfte eine lange Nacht für die spanische Regierung werden.

 

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