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Die unzensuriert.at Sonntag-Serie

31. Dezember 2017 / 09:47 Uhr

Heimatliches Brauchtum in der Zeit der Rauhnächte

Mit dem 25. Dezember begann auch dieses Jahr die magische Zeit der Rauhnächte, die bis zum 6. Jänner andauern werden. Die “zwölf heiligen Rauhnächte” symbolisieren im Volksglauben die Wiederkehr der Seelen und das Erscheinen der Geister. Demnach sollen an diesen Tagen besondere Dinge geschehen, da in dieser Zeit das Band der diesseitigen zur jenseitigen Welt viel stärker als gewöhnlich sein soll.

Dämonen bestrafen Unordnung

In vielen Sagen heißt es, dass Dämonen in wilder Jagd durch die Lüfte ziehen und versuchen, den Menschen Unheil zuzufügen. In früheren Zeiten durften Frauen und Kinder nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße. Haus, Hof und Werkstatt mussten aufgeräumt und die Wäsche von der Leine genommen sein, da Unordnung von den Dämonen bestraft wurde.

Aus diesem Glauben heraus  haben sich alte, bis heute praktizierte Rituale wie das Bleigießen, das Räuchern der Häuser und Ställe, Perchtenläufe oder das Sternsingen am 6. Jänner entwickelt.

Die Bedeutung der Rauhnächte

Die meisten Rituale wurden nicht schriftlich, sondern über die Jahrhunderte hinweg mündlich überliefert. In alten Schriftstücken tauchte die Erwähnung der “Rauchnächte” erstmals im 16. Jahrhundert auf. Es herrscht die Vermutung, dass die zwölf heiligen Rauhnächte dem germanischen Mondkalender entspringen.

Es wird weiters vermutet, dass sich der Begriff “Rauhnacht” von “Weihrauch” ableitet, da in der Zeit des Jahreswechsels verschiedene Kräuter verräuchert wurden. Damals hofften die Menschen, durch das Verräuchern Böses, Schlechtes und Unangenehmes abzuwenden. Die zahlreichen Rituale, Bräuche, Sitten und Vorahnungen in dieser besonderen Zeit sind in vielen Regionen erhalten geblieben.

Der Glöcklerlauf

Eine besondere Form des Vertreibens der bösen Geister ist der Glöcklerlauf, der in Ebensee (Salzkammergut) seinen Ursprung hat. Beim Glöcklerlauf handelt es sich um einen Einkehrbrauch, einem “von Tür zu Tür ziehen” in den Anklopfnächten. Der Name “Glöckler” leitet sich demnach vom mittelhochdeutschen klocken (anklopfen) ab.

Die erste schriftliche Erwähnung finden die Glöcklerläufe um das Jahr 1850. Traditionell findet der Lauf jährlich in der letzten Rauhnacht, dem 5. Jänner, der Nacht vor dem Dreikönigstag, statt. Bei den Glöcklern handelt es sich um Schönperchten, gute Lichtgeister, welche die bösen Rauhnachtsgeister, die wilde Jagd der Dämonen, endgültig vertreiben sollen.

Lichtbringer, die Dunkelheit und Kälte besiegen

Die Glöckler sind Lichtbringer, welche nach altem, heidnischem Glauben die Dunkelheit und Kälte durch Licht und Wärme besiegen. Dazu ziehen sie in weißen Gewändern und hell erleuchteten Glöcklerkappen in den umliegenden Ortschaften von Haus zu Haus und schließlich ins Ortszentrum, um dort ihre Lieder zu singen.

Durch ihr rhythmisches Laufen und Tanzen sowie dem beständigen Läuten der Glocken sollen die bösen Geister vertrieben und die guten Geister geweckt werden, die noch unter der Schneedecke schlummern.

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